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Wie koche ich Spargel?

Frischen Spargel erkennen, richtig aufbewahren, schälen und zubereiten

Spargel ist in Deutschland unglaublich beliebt – und jede Region ist stolz auf die eigenen Spargelanbaugebiete. Damit euch die weiße Stangen auch zuhause perfekt gelingen, haben wir hier ein kleines Spargel Know-How für euch zusammengestellt.

„Die liebliche Speis für Leckermäuler“ nannte Hieronymus Bosch, ein niederländischer Maler, den Spargel – und Wilhelm Busch reimte heiter: „Denn Spargel, Schinken, Koteletts sind doch mitunter auch was Netts…“ – auch die Comedian Harmonists besingen den Spargel mit anzüglichem Augenzwinkern nicht nur als Delikatesse, sondern auch als Aphrodisiakum. Was steckt in den beliebten Stangen, die es nur für wenigen Wochen im Jahr gibt?

Wann ist Spargelzeit?

Im April beginnt die Spargelzeit. Je nach Witterung mal früher, mal später. Dann wird bis Johanni, den 24. Juni, Spargel gestochen. „Kirschen rot, Spargel tot“, besagt die alte Bauernregel. Danach beginnt das sehnsuchtsvolle Warten auf die nächste Saison. Denn wir Deutschen lieben Spargel. Pro Jahr verzehren die Deutschen rund 122.000 Tonnen Spargel.

Woher kommt der Spargel?

Die Ursprünge des Spargels liegen vermutlich in Vorderasien – dort wurde er schon vor ca. 5000 Jahren als Medizin verwendet. Beim Spargel unterscheidet man zwischen Grünspargel und Weißspargel. Hierzulande weniger bekannt ist der wilde grüne Spargel sowie der violette Spargel, der eine Variante des weißen Bleichspargels ist. Eine alte Sorte und echte Rarität.

Spargel: gesund, kalorienarm, vielseitig – und aphrodisierend?

Schon die alten Ägypter und Römer wussten den wilden Spargel als Heilpflanze zu schätzen. Er gilt auch heute noch als harntreibend, entwässernd und blutreinigend und enthält äußerst viel Vitamin B, C und E. Als besonderen Inhaltsstoff enthält Spargel die Asparaginsäure, welche für den strengen Geruch im Urin nach dem Genuss verantwortlich ist. Außerdem ist Spargel äußerst kalorienarm (20 Kcal pro 100 Gramm) – sofern man ihn nicht gerade mit literweise zerlassener Butter oder Sauce Hollandaise verzehrt. Köche wissen Spargel als äußerst vielseitiges Gemüse zu schätzen – ob klassisch gekocht mit Sauce Hollandaise, Kartoffeln und Schinken oder als Salat, Suppe und Omelett – Spargel ist eine echte Delikatesse. Ob Spargel nun wirklich ein Aphrodisiakum ist oder einfach aufgrund seiner phallischen Form zu Gedankenspielen anregt, ist umstritten. Einen wissenschaftlichen Beleg für die stimulierende Wirkung von Spargel gibt es nicht. Allerdings regt der Spargel die Durchblutung und Funktion des Unterleibs an, was sicherlich dem Liebesspiel nicht schadet.

Welche Spargelsorten gibt es?

Spargel stechen

Weiß, violett, grün

Die Farbe des Spargels hängt eng damit zusammen, wann er geerntet wird. Solange die Sprossen unter der Erde gedeihen, bleibt der Spargel weiß. Erst, wenn der Kopf durch die Erdkruste bricht, beginnt er sich zu verfärben und wird zunächst violett und später grün. Darum wird weißer Spargel in eigens aufgeschütteten Erdwällen gezüchtet, um lange genug im Dunkeln wachsen zu können.

Weißer Spargel wird gerade in Deutschland viel häufiger gegessen als in anderen europäischen Ländern oder den USA, wo sich der grüne Spargel deutlich größerer Beliebtheit erfreut.

Der Vorteil an grünem Spargel: Man muss ihn nicht schälen, sondern nur die Enden abschneiden. Auch muss der grüne Spargel wesentlich kürzer in Pfanne oder Kochtopf bleiben und ist meist schon nach 5 Minuten gar.

Geschmacklich ist der weiße Spargel jedoch der edlere und schmeckt feiner und milder – während der grüne Spargel nussigere und kräftigere Geschmackstöne aufweist.

Spargel Knowhow

Spargel richtig aufbewahren: in feuchtes Küchentuch wicklen

Wie bewahre ich Spargel richtig auf?

Spargel sollte man am besten ganz frisch genießen. Je länger er liegt, detso trockener und spröder wird er. Man kann ihn trotzdem 1-2 Tage aufbewahren. Dazu Spargel einfach in ein feuchtes Küchentuch wickeln und ins Gemüsefach legen. Frischen Spargel erkennt man daran, dass er fest und nicht biegsam ist. Wenn die Schnittflächen bereits sehr trocken und faserig sind, ist der Spargel vermutlich schon ein paar Tage alt und schmeckt dann muffig. Drückt man die Stangen leicht am unteren Ende zusammen und tritt noch Saft aus, ist der Spargel frisch. Am „Quietschen“ beim Aneinanderreiben der Stangen hingegen kann man rein gar nichts erkennen.

Spargel richtig schälen - vom Kopf zum Ende

Wie schäle ich Spargel?

Grüner Spargel muss gar nicht geschält werden – hier genügt es, die unteren holzigen Enden abzuschneiden. Weißen Spargel schält man vom Kopf zum Schnittende großzügig und schneidet auch hier das untere Drittel bis Viertel ab. Aus den Schalen und dem Abschnitt kann man anschließend mit dem Sud des gekochten Spargels eine vorzügliche Spargelsuppe kochen. Dazu ein paar Spargelstangen für die Suppe beiseite legen, die Schalen und Abschnitte in den Spargelsud geben und ca. 15 Minuten auskochen. Den Sud dann abschütten und in einem Topf mit den kleingeschnittenen Spargelstangen, etwas Weißwein, Zitronensaft, Salz und Zucker weitere 10 Minuten kochen. Süße Sahne dazu, pürieren und noch etwas einreduzieren. Mit Schnittlauch servieren.

Spargel richtig kochen: aufrecht im Kopftoch stehend

Wie koche ich Spargel?

Spargel sollte knackig sein! Am besten kocht man ihn stehend in einem großen Topf mit eigenem Siebeinsatz – oder einem schmalen, hohen Topf, in dem die Stangen von selbst stehen. Das Wasser sollte nicht sprudeln, sondern nur wallen. Da die Köpfe viel schneller gar sind, dürfen sie aus dem Wasser herausragen und werden im Wasserdampf gar. Ins Kochwasser gibt man reichlich Salz, etwas Zucker, Zitronensaft und evtl. auch einen Spritzer Weißwein. Damit der Spargel danach nicht weiter gart, am besten aus dem Topf nehmen und in einer vorgewärmten Form warmhalten.

Dauer Spargel kochen:

  • Grüner Spargel ist schon nach kurzer Zeit – ca. 5 Minuten – fertig.
  • Weißer Spargel benötigt etwas länger, je nach Dicke der Stangen ca. 10 Minuten.
Spargel Kalorien und Nährwerte

Was steckt in Spargel?

  • 20 Kcal (je 100 Gramm)
  • 0,1 g Fett
  • 1,9 g Eiweiß
  • 2,2 g Kohlehydrate
  • 1,5 g Ballaststoffe
  • 1 mg Eisen
  • 500 I.E. Vitamin A
  • 0,11 mg Vitamin B1
  • 20 mg Vitamin C
  • 2,5 mg Vitamin E

Unser Rezept-Tipp: Spargelrisotto mit grünem Spargel

Spargel-Risotto mit grünem Spargel

Rezepte für Spargel gibt es unzählige! Hier findet ihr unser Rezept für ein feines und aromatisches Spargelrisotto. Risotto ist ein Klassiker der mediterranen Küche und die Zubereitung gar nicht so schwer, wie immer behauptet wird. Und was gibt es Besseres als dieses herrlich cremige Gericht, das mit dem Königsgemüse vollendet wird? Wir wünschen guten Appetit und viel Spaß beim Nachkochen!

Zum Rezept

Spargelrisotto für Leckermäuler

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