Was Frauen wollen

Die letzte Blüte sitzt perfekt auf der frisch mit Fondant überzogenen Geburtstagstorte. Anders als die Schürzen der sieben Frauen im Tortendekorationskurs. Die anfangs noch so adretten Blusen sind mit Puderzucker bestäubt und an der ein oder anderen Stirn klebt etwas Buttercreme. Aber die Wangen sind gerötet und die Augen der sieben Tortenbäckerinnen leuchten. Es ist ihre erste selbstgemachte mehrstöckige Torte, und jede ist ein zuckersüßer Traum voll hauchfeiner Blüten, Vögel, Sternen und Perlen. Eine hat zum Muttertag eine Liebeserklärung aus Rosenblüten gezaubert. Eine andere für ihren achtjährigen Sohn eine Motivtorte mit Dinosauriern und ihre Schwester für ihren Mann eine Fußballtorte in den Vereinsfarben seines Clubs. Jetzt stehen alle etwas erschöpft, aber stolz im Kreis, schlürfen Prosecco und bewundern die Kreationen der anderen. Die Kursleiterin freut sich über die unbändige Kreativität der Frauen und das erstaunliche Fingerspitzengefühl der Neulinge an Fondant und Tortentülle. Ihr Tortenkurs in einem puppenstubenhaften Ladencafé ist neben dem Cake-Pop-Kurs der aktuell gefragteste – denn Backen ist plötzlich wieder in und ständig schwappen süße Trends wie Cupcakes, Keksdesign und Macarons aus den USA und Frankreich zu uns. Die meisten Frauen lieben die neue Kreativität in der Backstube und können sich bei der Gestaltung der köstlichen Backwerke so richtig austoben. Vielleicht auch darum sind Backkurse bei Miomente immer noch die beliebtesten Genussevents unter Frauen jeden Alters.

Interessanterweise sind Frauen nicht nur kreative Backfeen, sondern auch sonst abenteuerlustiger und neugieriger auf neue Geschmackserlebnisse als Männer. Das zumindest berichtet Sommelier Franz, der in seinem Münchner Weinladen Miomente-Weinproben anbietet. „Viele Männer haben Berührungsängste beim Thema Wein und fürchten, etwas falsch zu machen oder sich zu blamieren“, so Franz. „Frauen gehen entspannter mit Wein um, vertrauen mehr auf ihr Gefühl und ihren Geschmack. Das ist meist sehr unterhaltsam, weil Frauen sofort sagen, wenn ihnen ein Wein nicht schmeckt oder sie sehr interessante Geschmacksassoziationen haben. Vor allem, wenn wir bei diesen Weinverkostungen den Winzer da haben, der so recht unmittelbar Feedback zu seinen Weinen bekommt. Aber genau so muss der Zugang zu Wein sein: man muss viel probieren, vergleichen, auf seine Sinne hören – dann entwickelt man nach und nach ein Gefühl dafür.“ Angeblich haben Frauen auch die feineren Zungen als Männer und schmecken deutlich besser die verschiedenen Nuancen und Aromen von Kräutern, Gewürzen und Früchten in Weinen. Ob diese Geschmacks-Sensitivität die ansteckende Heiterkeit erklärt, die bei dem Junggesellinnenabschied in Franz‘ Weinladen in der Luft liegt, darf dahingestellt bleiben. Auf alle Fälle amüsieren sich die Damen blendend, während sie bei der Blindverkostung ihre Geschmackssicherheit auf die Probe stellen und dabei vom Sommelier mehr über die Weingüter und Winzer hinter den Weinen erfahren.

Gemeinsam kreativ werden, neue Foodtrends entdecken, nicht nur passiv genießen, sondern selbst aktiv Genuss erleben – das ist die Essenz aller Miomente-Events. Dazu suchen Miomente-Gründerin Sabine Engel und ihre Mitarbeiter ständig nach neuen Partnern und Locations. So ist Sabine Engel auch auf die Idee zu einem der beliebtesten Miomente-Events gekommen: das kulinarische Location-Hopping. Selbst eine umtriebige Nachtschwärmerin und Genussentdeckerin, ist Sabine Engel immer eine der Ersten, die eine neue Bar, Vinothek oder ein Restaurant entdeckt. Sie kennt in vielen Städten die üblichen Verdächtigen in der Food- und Gastroszene und entdeckt mit der Spürnase eines Trüffelhundes die wie Pilze aus dem Boden sprießenden Szenerestaurants, hippen Burgerbars, veganen Hotspots, urbanen Rooftopbars oder Supperclubs in versteckten Hinterhöfen. Das Miomente-Motto „Genuss entdecken“ ließe sich kaum treffender umsetzen, so ihr Gedanke, als bei einer Genuss-Expedition in die originellsten, außergewöhnlichsten und angesagtesten Geheimtipps der Stadt. Die neu entwickelten Touren führen durch 4-5 Locations, die ständig wechseln und so auch für Einheimische immer wieder eine Überraschung bereithalten. Mal geht es zum Aperitif auf die Empore einer Markthalle, mal in eine neue Bar auf der Dachterrasse eines Hochhauses, zum ersten Gang in ein winziges, französisches Fischrestaurant, weiter in eine asiatische Garküche bis zum Dessert oder Cocktail in einem Charleston-Tanzclub. Dabei entdeckt man immer wieder seine Stadt ganz neu – und natürlich auch die verrücktesten, leckersten und erstaunlichsten kulinarischen Trends, von geräucherten Cocktails zu bayrischen Dim Sum und veganer Eiscreme.

Obwohl die Kundschaft von Miomente überwiegend weiblich ist, ist das Geschlechterverhältnis in allen Events meist ausgeglichen. Nicht erst seit 9 1/2 Wochen versuchen Frauen, ihre Männer in die Küche zu locken – seit einiger Zeit aber mit Erfolg. Vorbei sind die Zeiten, als Kochen eine reine Frauendomäne war. Auch Männer haben entdeckt, dass es extrem sexy ist, wenn man die Angebetete beim ersten Date nicht etwa in ein schickes Restaurant einlädt, sondern einfach selbst in der heimischen Küche etwas Feines auf den Teller zaubert. Und sollte dieser Liebesdienst die Holde tatsächlich erfolgreich bezirzen und zum Bleiben verleiten, ist das gemeinsame Kochen sicher eine der schönsten Formen des gemeinsamen Zeitvertreibs. Denn kochen, neue Gewürze und Kräuter kosten und zusammen genießen ist ein äußerst sinnliches Erlebnis, und obwohl die Geschmäcker verschieden sind, geht man doch gemeinsam auf die Abenteuerreise in ferne Küchen oder erlebt Reminiszenzen an den letzten Urlaub am Meer. Und wer eine kleine Auffrischung der Liebe und Erotik benötigt, kann sich bei einem aphrodisischen Kochkurs von Miomente Anregungen holen, mit welchen Zutaten und Spezereien das Feuer in der Liebe weiter munter lodert.