Schokolade ist sein Leben. Aber auch das Leben der Schokoladenbauern und Fortbestehen der wunderbaren Natur in den Anbaugebieten ist dem Schokoladen-Experten Jürgen Bluhm ein besonderes Anliegen. Deshalb stehen Nachhaltigkeit und Fair Trade ganz oben auf seiner Agenda. Jürgen Bluhm ist nicht nur Gründer der Organisation fair travel e.V., sondern legt größten Wert darauf, dass die in seinen Schokoladen-Tastings verkosteten Schokoladen sämtlich aus nachhaltigem Anbau stammen und die produzierenden Kakaobauern fair bezahlt werden.
Steckbrief
Name: Jürgen Bluhm
Beruf: Schokoladenexperte und Weltreisender
Jürgen Bluhm wandelte bereits im zarten Alter von 20 Jahren auf den Spuren der großen Entdecker wie Alexander von Humboldt und Aimé Bonpland. Er bereiste die geheimnisumwitterten Regenwälder Mittelamerikas und erforschte dort die versunkene Hochkultur der Maya, erklomm deren Tempel und studierte die fruchtbare Botanik des Dschungels. In den Bibliotheken der Universität von Mexiko-City wälzte er Schriften und Fachbücher und schloß dort schließlich seine Recherchen mit einem Diplom in Anthropologie und Geschichte ab.
Besonders in den Bann zog ihn schon damals die Faszination der Maya für den Kakao – und so war es ihm eine Herzensangelegenheit nach seiner Rückkehr nach Deutschland die faszinierende Historie und Jahrtausende alte Kultur der Schokolade auch den Menschen hierzulande näher zu bringen. Seitdem begeistert er in seinen spannenden und genussreichen Soireen neugierige Besucher für die Geschichte und den Genuss von Schokolade.
10 Fragen an Schokoladen-Experte Jürgen Bluhm
1. Woher kommt deine Leidenschaft für Schokolade?
Ich liebe Schokolade! Und man kann, im wahrsten Sinne des Wortes, tief in sie eintauchen. Der Genuss der veredelten Kakaobohnen begleitet die kostbaren Geheimisse ihrer Herkunft. Ich hatte das Glück, 10 Jahre in der Heimat der Kakaobäume zu leben, ihre artenreiche Natur zu bewundern und in der Ferne den wundervollsten Menschen zu begegnen.
2. Wie lautet Dein Lebensmotto?
Ich höre oft in mich hinein. Woran habe ich Freude und was tut mir und meiner Umgebung gut? Die innere Stimme ist ein verlässlicher Kompass, der zwar nicht den kürzesten Weg kennt, der aber unterwegs viel Freude verspricht.
3. Was war deine Leibspeise als Kind?
Wenig spektakulär, aber immer noch lecker: Spiegeleier mit knusprigen Bratkartoffeln und frischem Blattspinat.
4. Was ist deine Lieblingsschokolade?
Ich bevorzuge ursprungsreine Schokoladen mit einem Kakaoanteil von 70-80%. Im Idealfall wird sie vom Hersteller ab der Bohne verarbeitet (Bean-to-Bar) und enthält möglichst viele Angaben über die Kakaobauern. Das schmeckt garantiert!
5. Welche Schokolade schmeckt dir gar nicht?
Schokoladen für die Kinder schuften mussten und intakte Wälder vernichtet werden. Ich achte auch darauf, dass Schokolade vornehmlich aus Kakao besteht und nicht mit viel Zucker und anderen billigen Zutaten gestreckt wurde.
6. Was war Dein schlimmstes kulinarisches Desaster?
Ich habe in frühen Tagen in Mexiko Guacamole für eine Party vorbereiten wollen. Dazu habe ich alle Avocados in den Elektro-Mixer gesteckt… Bitte nicht ausprobieren!!!
7. Und dein größter Erfolg?
Ich bin mit 20 Jahren ohne Plan und Geld aufgebrochen, um die Welt zu bereisen. Bis heute bin ich mir dabei treu geblieben, das zu machen, was mir am meisten Freude bereitet. So kam ich dann zur Schokolade.
8. Was ist dein heimliches Genuss-Laster?
Ich liebe eine scharfe Meereskrebs-Suppe, genannt Chilpachole de Jaiba. Das Laster daran: die große Piddelei (wie man hier im Rheinland zu sagen pflegt), um an das Krebsfleisch zu kommen. Diese leckere Suppe gibt es deshalb bei mir nur im Restaurant und nicht zu Hause.
9. Was ist die größte Sünde beim Schokoladenkauf oder -Genuss?
Gute Schokolade sollte nie in den Kühlschrank!!!
10. Dein Tipp an alle Schokoholics:
Versucht einmal Schokolade aus den Anbauländern des Kakaos. Direkt Trade lohnt sich doppelt. So machen etwa Hersteller aus Vietnam, Ecuador und Venezuela international prämierte Edelschokoladen.
11. Wenn du nicht Schokoladenexperte wärst, wärst du heute stattdessen…
Mich faszinieren die abenteuerlichen Reisen Alexander von Humboldts. Als Forscher würde ich heute gern auf seinen Spuren wandeln.
Neben faszinierenden Bildern kommt auch der Genuss nicht zu kurz
Wunder der Natur