Vorhang auf für unsere weltberühmten Weihnachtsgewürze. Jedes für sich genießt internationalen Ruhm, im Ensemble allerdings sind sie die Topbesetzung, die für uns Weihnachten bedeutet. Alle Jahre wieder haben sie ihren ganz großen Auftritt. Wir freuen uns in jeder Adventszeit aufs Neue über die guten alten Klassiker aus der weihnachtlichen Koch- und Backbranche. Lasst euch ihren Duft schon beim Raten um die Nase wehen. Viel Spaß!
Los geht`s mit dem Gewürz-Quiz!
Gigolo mit komödiantischem Talent
Die kleinen grünen Kapseln gelten im Orient seit eh und je als das Aphrodisiakum überhaupt. Neben ihrer stimulierenden Wirkung, heben sie auch noch die Stimmung und Erkältungsbeschwerden sind wie weggeblasen. Noch dazu zieht das belebende Gewürz die richtigen Hebel und kann einen nervösen Magen zur Ruhe rufen. Die süß-scharfen Samen, die ihr immer erst kurz vor dem Verwenden aus den Kapseln lösen solltet, sind der Hauptakteur in Gewürzplätzchen, weihnachtlichem Punsch und Spekulatius. Unser Tipp: eine Prise in heißer Schokolade oder Kaffee schmeckt köstlich!
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Zuständig für die special Effects
Ja, ja ich weiß. Wir alle mögen echte Handarbeit und halten wenig von künstlichen Aromen und Geschmacksverstärkern. Bei diesem uralten Küchenhelfer handelt es sich tatsächlich um nichts anderes als Kaliumcorbonat. Eine Verbindung von Kaliumsalzen und Kohlensäure. Aber dieses weiße Pülverchen wird schon seit ewigen Zeiten in der Küche verwendet und ist ein absolut wirkungsvolles und neutrales Backtriebmittel. Besonders schwere Teige wie Leb- oder Honigkuchen oder Brotteige gehen mit dieser Hilfe richtig schön auf – und zwar nicht in die Höhe, sondern in die Breite. Bei Leb und Honigkuchen oder Plätzchen kommt dieser Spezialeffekt wie gerufen und deshalb wird die gesuchte Substanz auch seit Jahrhunderten in der Adventsbäckerei eingesetzt.
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Der Beau unter den Weihnachtsgewürzen
Ein Schönheitspreis gewinnt dieses Gewürz allemal und ist vermutlich auch die Nummer eins, die uns durch den Kopf schießt, wenn wir an Weihnachtsgewürze denken. Es kommt aus China und wird in unserer Küche erst seit dem 18. Jahrhundert verwendet. Heute ist es allerdings längst kein Gast-Star mehr, sondern ein festes Mitglied in unserem Advents-Ensemble. Kein Glühwein, Punsch oder Weihnachtstee kommt im Dezember ohne das kräftige Gewürz daher. Es schmeckt leicht lakritzig und wird gemahlen für Lebkuchen und Pfeffernüsse verwendet. Ein Tee mit diesem aromatischen Gewürz lindert übrigens Husten und Heiserkeit, was im Winter natürlich kein schlechter Nebeneffekt ist.
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Die sanfte Elegante
Sie ist das ganze Jahr ein großer Star und sorgt sowohl in der Kosmetikbranche als auch der Foodszene leise aber bestimmt für viel Furore. Dennoch ist sie auch in der Weihnachtszeit fest gebucht und besonders ihr frisches Mark sorgt im Gebäck für ein feines Aroma. Klassische Kipferl, aber auch viele cremige Desserts oder herzhafte Gerichte rundet sie perfekt ab. Sie gilt nach Safran als teuerstes Gewürz der Welt. Deshalb wird sie oft gedoublet und nicht selten taucht bloß ein künstliches Aroma von ihr in Kuchen und Plätzchen auf. Ihr angenehmer Duft soll beruhigend wirken und die Lust auf Süßes bremsen. Zügellose Naschkatzen sollten also unbedingt auf die kostbare Ikone ohne Star-Allüren setzen!
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Vielschichtig und für Doppelrollen prädestiniert
Die kleinen kugelrunden, getrockneten Beeren schmecken nach Nelken, Muskat, Zimt und schwarzem Pfeffer und verleihen vor allem Pfeffer-, Honig- und Lebkuchen ihr charakteristisches Aroma. So vollmundig würzig duftet unser Weihnachten! Aber auch in der herzhaften Küche macht dieser Gewürzvertreter mit seinem breitaufgestellten Talent eine super Figur. Mädchen für alles? Nein! Deftige Eintöpfe und würzige Suppen profitieren von seinem feurigen, durchdringenden Charme und Beifall ist diesem Gewürz nach jedem Bissen gewiss.
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Kerniger Charakterdarsteller
Besonders in England ist die zitronig-scharfe Wurzel in der Adventsbäckerei beliebt. Aber auch bei uns kennt und schätzt man sie im Dezember als eine den Markt bereichernde Backzutat – zum Beispiel in Lebkuchen steckt die knallgelbe Knolle in getrockneter und pulverisierter Form. Im Ganzen schmeckt sie kandiert, in Zucker eingelegt oder mit Schokolade überzogen einem anspruchsvollen Gaumen, der für leichte Kost wenig übrig hat. Ihre ätherischen Öle stabilisieren den Kreislauf, bringen den Stoffwechsl in Schwung, lindern Muskelkater und helfen sogar gegen akute Übelkeit. Ein paar frische Scheiben im Mineralwasser sind deshalb ein toller Begleiter zum Essen. Kleiner Tipp: die Pflanze aus der Familie der Liliengewächse wird ganz besonders in der asiatischen Küche verwendet.
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Publikumsliebling und Charmeur
Sein Duft ist unglaublich betörend und (fast) alle liegen dem goldbraunen Wintergewürz, das aus der Rinde des gleichnamigen Baumes gewonnen wird, zu Füßen. Wir kennen es als Stange oder gemahlen. Beim Kauf solltet ihr auf die unterschiedlichen Arten achten, die verschieden intensiv schmecken. Je dunkler das Gewürz umso aromatischer ist es. Aber in den kräftigen Nuancen kommt auch eine leicht bittere Note durch. Das Lieblingsgewürz aller Weihnachtsfreunde enthält wertvolle ätherische Öle und bis zu 200 verschiedene chemische Substanzen wie Eugenol oder Cumarin, die dem kräftigen Gewürz seinen tollen Duft verleihen. Bis zu 6 Gramm pro Tag senken nachweislich die Zucker-, Fett- und Cholesterinkonzentration im Blut. Gut für Herz und Kreislauf. Also backt und esst fleißig die klassischen Sterne und seid kreativ und kocht mit dem würzigen Liebling auch salzige Speisen.
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Eine verlässliche Souffleuse
Ihre Show spielt sich hinter den Kulissen ab. Diese Nuss gehört zwar ohne Zweifel zum harten Kern der Weihnachts-All-Stars. Aber so wichtig sie für Spinatgerichte, Sabayon und natürlich in der Weihnachtsbäckerei auch ist, nur ein Hauch zu viel verdirbt allen die Freude. Ihre Würzkraft ist wahnsinnig intensiv und mit einer einzigen Prise holt sie im Hintergrund aus Kartoffel- und Gemüsegerichten das Beste heraus, solange ihr Geschmack sich ja nicht nicht in den Vordergrund spielt. Was sie außerdem zum großartigen Weihnachtshelferlein qualifiziert: sie beruhigt strapazierte Nervenkostüme, wirkt entkrampfend und antibakteriell. Ich würde sagen, sie hat die Rolle!
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Hauptfach: die Verwechslungskomödie
Ein eindeutiger Wiedererkennungsfaktor ist bei diesem Gewürz-Künstler verschwindend gering. Die grünlich-braunen Samen sind eng mit Kümmel, Fenchel und Dill verwandt, riechen getrocknet herrlich nach Zitrusfrüchten und Moschus und erinnern geschmacklich stark an Orange, Muskat und Zimt. Diese feine süßlich-blumige Note kommt unserer Weihnachtsbäckerei sehr zu Gute. Glühwein, Printen und Lebkuchen profitieren von diesen köstlichen Weihnachtsaromen. Nach der indischen Heilkunde stärken die fein-pfeffrigen Samen das Immunsystem. Also, naschen erlaubt!
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Sorgt für die Karthasis
Die getrockneten Blütenknospen sind für ihre reinigende und heilende Wirkung bekannt. Sie wirken antibakteriell, entzündungshemmend und schmerzlindernd. Besonders gut helfen sie übrigens gegen Zahnschmerzen, da sie durch längeres Kauen eine leicht betäubende Wirkung im Mundraum erzielen. Die wünschen wir besonders an Weihnachten natürlich niemandem. Das klassische Gewürz schmeckt leicht scharf und hat durch einen hohen Anteil ätherischer Öle ein sehr kräftiges Aroma. Deshalb solltet ihr bei der Dosierung Sparsamkeit walten lassen. Manche empfinden die weihnachtlichen, getrockneten Blüten auch als leicht seifig im Geschmack. Besonders für Grog oder Feuerzangenbowle sind sie jedes Jahr unverzichtbar.