In Japan kommt der Genuss von Tee einer richtigen Zeremonie gleich. Ihr Ursprung liegt in der Zen-Philosophie und zielt darauf ab, das Teetrinker ihr inneres Gleichgewicht wiederfinden und zur Entspannung kommen. Eine Teezeremonie kann durchaus mehrere Stunden andauern – egal, ob Tee alleine oder in Gesellschaft anderer Teeliebhaber zu sich genommen wird.
Seit einiger Zeit ist Matcha-Tee auch hierzulande ein Begriff und hat sich als absolute Trend-Zutat einen Namen gemacht. In Japan war Matcha (japanisch: gemahlener Tee) lange Zeit nur der Elite vorbehalten. Mittlerweile ist das grüne Pulver aber auch außerhalb Japans erhältlich und erfreut sich großer Beliebtheit. Gesund, lecker und in entsprechender Qualität auch sehr teuer – warum das so ist, erfahrt ihr hier…
Alle wollen Matcha
Der Edeltee unter den Teesorten begeistert seit längerer Zeit nicht nur dessen Ursprungsland Japan. Dabei wird Matcha dort gar nicht in berauschenden Mengen hergestellt. Nur wenige Erzeuger beherrschen das Handwerk der Matcha-Produktion, die sehr aufwendig ist und das Pulver dadurch kostspielig macht. Für eine 30-Gramm-Portion muss man beispielsweise mit über 50 Euro rechnen.
Matcha gehört zu der Kategorie des Schattentees. Das bedeutet, dass die Teeproduzenten etwa vier Wochen vor der Ernte ihre Plantagen abdecken. Das sorgt dafür, dass die Blätter mehr Chlorophyll produzieren. Dieser natürliche Farbstoff, der für die intensive grüne Farbe des Matchas verantwortlich ist, wird durch das reduzierte Sonnenlicht verstärkt. Dann werden die Blätter geerntet, getrocknet und von Blattrippen und Strunk getrennt – nur der beste Teil des Blattes wird zu Pulver verarbeitet.
Auch für die Zubereitung des Tees gibt es eine genaue Anleitung: 1 bis 2 Gramm Matcha-Pulver wird mit 80 Grad heißem Wasser aufgegossen. Dann kommt der berühmte Bambusbesen, im Japanischen Chasen, zum Einsatz: Damit einfach die Oberfläche des Tees aufschäumen und voilá – fertig ist ein leckerer Matcha! Das grüne Pulver enthält Koffein, das anders wirkt als im Kaffee. Beim Matcha wird das Koffein erst im Darm freigesetzt. Das hat den Vorteil, dass die Wirkung zwar erst später eintritt, dafür aber länger anhält.
Superfood or not?
Als Superfood gelten Zutaten und Nahrungsmittel, dessen Verzehr dem Körper alles liefert, was er zur Abwehr von Krankheiten und des Alterungsprozesses braucht. Der regelmäßige Genuss von Matcha hilft, den Körper zu entgiften, den Blutdruck sowie den Cholesterinspiegel zu senken und hält den Blutzuckerspiegel in Schach. Von vielen Experten genannt, jedoch wissenschaftlich noch nicht belegt, ist die These, dass das grüne Pulver vor mehreren Formen von Krebs – einschließlich Prostata-, Lungen-, Bauchspeicheldrüsen- und Darmkrebs – schützen kann.
Interessant für alle Frauen unter uns: Matcha wird nachgesagt, den Abnehmprozess zu beschleunigen. Bei langfristiger Einnahme kann der eigene Stoffwechsel um bis zu 40 Prozent erhöht und somit auch der Kalorienverbrauch gesteigert werden. Das Pulver verhindert die Ansammlung von Fett und beugt dadurch Cellulite vor. Wie jeder Grüntee enthält Matcha eine große Menge an Chlorophyll. Das verleiht dem Pulver die grüne Farbe und besitzt zusätzlich eine stark reinigende Wirkung. Als Detox-Mittel also ein absoluter Garant!
Grundlegend kann Matcha also zu der Kategorie der Superfoods gezählt werden. Wenn man auch betonen muss – wie bei allen anderen Nahrungsmitteln auch – dass die Wirkung sich nur entfalten kann, wenn das Pulver regelmäßig eingenommen und zusätzlich eine gesunde Ernährung eingehalten wird. Aber Achtung: Eine Überdosierung kann auch negative Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen, Durchfall oder Schlaflosigkeit hervorrufen.
Rezept: Matcha Latte
Zutaten:
- 250 ml Milch (je nach Gusto Mandel-, Hafer-, Soja- oder Kuhmilch)
- 1/2 TL Matcha-Pulver
- 80 ml Wasser
- Agavendicksaft, Honig o.ä. zum Süßen (optional)
Zubereitung:
- Erhitze das Wasser 80 Grad.
- Matcha-Pulver in ein kleines Gefäß geben und mit 1 EL kaltem Wasser gut verrühren (entweder traditionell mit Bambusbesen oder kleinem Schneebesen).
- Milch erhitzen, aufschäumen und in ein hohes Glas geben.
- Matcha-Wasser-Mischung mit dem heißen Wasser vermengen (auch hier ist der Bambus-Besen am besten geeignet)
- Matcha-Mischung zur aufgeschäumten Milch geben.
- Nach Belieben süßen.