Der Mai ist der perfekte Monat, um den eigenen Balkon zu bepflanzen – und natürlich dürfen hierbei ein paar essentielle Küchenkräuter nicht fehlen. Denn frischer Schnittlauch, Basilikum und Thymian verleihen jedem Salat und jedem Gericht den gewissen Pfiff. Hier verraten wir euch, worauf ihr beim Anbau von Kräutern achten müsst und wie ihr selbst auf begrenztem Platz euren kleinen, urbanen Garten schaffen könnt.
Kräuter-Lexikon
Basilikum
Basilikum, das: auch Königskraut genannt – zählt sicher zu den beliebtesten Kräutern, nicht nur der italienischen Küche. Ob mit Tomaten und Mozzarella oder als Pesto – Basilikum ist ein echter Star in der Küche und auch auf dem Balkon eine robuste und dankbare Pflanze. Basilikum gibt es in vielen Sorten: Mm intensivsten schmecken das kleinblättrige ligurische Basilikum, das rotblättrige und das in der asiatischen Küche beliebte Thaibasilikum.
- Geschmack: Süßlich-würzig. Thaibasilikum schmeckt intensiv nach Anis.
- Aussaat: In Töpfen oder Kästen. Die Erde kann Balkonblumenerde sein – am besten etwas Sand untermischen, damit sie schön locker ist.
- Ab wann: Fertige Pflanzen ab Mai – unbedingt die Eisheiligen abwarten. Die Saat kann schon im April ausgesät werden. Basilikum ist ein Lichtkeimer. Daher Samen in ausreichend Abstand (etwa 10 Samenkörner pro Topf) auf der Erde verteilen und nur ganz leicht mit Erde/einer Folie abdecken.
- Standort: Vollsonnig.
- Gießen: Immer direkt in die Erde gießen. Basilikum mag keinen Regen oder Wasser auf den Blättern, die in der Sonne dann schnell durch den Linseneffekt verbrennen und ausbleichen.
- Ernte: Immer ganze Stiele abschneiden, nie einzelne Blätter abrupfen – aber mindestens am unteren Stiel 2 Augen / Blätter belassen. Daraus treibt das Basilikum neu aus.
- Einfrieren oder Trocknen: Basilikum mag weder Eis noch Luft und verliert bei beiden Methoden der Haltbarkmachung das Aroma, bzw. wird braun und unansehlich. Am besten konserviert man den Geschmack in Form eines Kräuteröls. Dann müsst ihr auch im Winter nicht auf den Geschmack verzichten.
- Verwendung: In Salaten, Nudelsaucen, dem ligurischen Pesto Genovese, aber auch Cocktails wie dem Gin Basil Smash. Sollte nicht gekocht werden, sondern immer erst am Schluss zu warmen Speisen gegeben werden.
- Wozu passt Basilikum: Mediterranem Gemüse wie Tomaten, Aubergine, Zucchini, aber auch weißem Fleisch und Fisch.
- Welche Heilwirkung hat Basilikum: Entzündungshemmend – gut bei Blähungen, Verstopfung oder Magenschmerzen.
Dill
Dill ist eines der beliebtesten deutschen Küchenkräuter und aus Gurkensalat, Fischgerichten und Kräuterquark nicht wegzudenken. Aber Dill ist ein sehr empfindliches Kraut. Im Kühlschrank beginnt er meist schon nach kurzer Zeit zu welken oder wird schleimig. Daher ist der Anbau auf dem Balkon eine echte Alternative.
- Geschmack: süßlich-pikant.
- Aussaat: Der Topf für Dill muss möglichst tief sein, da Dill Pfahlwurzeln ausbildet und daher nach unten viel Platz benötigt. Die Erde sollte schön locker sein. Dill ist ein Dunkelkeimer. Daher mit dem Finger ca. 2 cm tiefe Löcher bohren und einzelne Samen hineingeben. Mit Erde bedecken.
- Ab wann: April.
- Standort: vollsonnig. Auf Nordbalkonen gedeiht Dill nicht. Da Dill sehr hoch werden kann, sollte das Plätzchen windstill sein – da die hohe Stangen sonst umknicken können.
- Gießen: Hier ist Vorsicht geboten: Dill mag keine Staunässe – darf aber auch nicht austrocknen.
- Ernte: ganze Stängel – verwenden lassen sich auch die gelben Blüten.
- Konservieren & Einfrieren: ja – gehackt und portioniert lässt sich Dill problemlos einfrieren. Am besten funktioniert das in einem Eiswürfelbehälter. Den Dill einfach frisch hacken, in die einzelnen Förmchen geben und mit Wasser angießen. Dann ab ins Gefrierfach.
- Verwendung: in Salaten und Saucen. Erst zum Schluss dazu geben. Dill möchte nicht gekocht werden und verliert sonst sein Aroma.
- Wozu passt Dill: zu Fisch, Krabben, Sahnesaucen und Gurkensalat.
- Welche Heilwirkung hat Dill: verdauungsfördernd – gut bei Magenbeschwerden – vermutlich deshalb wird er auch häufig in Gurkensalat verwendet, da Gurken häufig Blähungen auslösen.
Lavendel
Lavendel, der: Das Wahrzeichen der Provence ist ein äußerst vielseitiges Kraut – ob als Gewürz in der Küche für Fleischgerichte oder süße Desserts und Backwerk oder als Badezusatz und Wäscheduft. Oder einfach nur als farbenprächtige Balkonpflanze, die durch ihre intensiven ätherischen Öle auch Schädlinge wie Blattläuse vertreibt. Ideale Einsteigerpflanze, da sie robust und dankbar ist.
- Geschmack: süßlich-duftig.
- Aussaat: in Töpfen oder Kästen. Die Erde sollte sandig, kalkhaltig und nährstoffarm sein – am besten etwas Sand oder Kiesel untermischen.
- Ab wann: Saatgut schon ab März auf der Fensterbank – draußen erst nach den Eisheiligen. Lavendel ist ein Lichtkeimer und benötigt viel Platz. Samen auf der Erde verteilen und nur ganz leicht mit Erde bedecken oder gar nicht und mit einer Frischhaltefolie abdecken.
- Standort: vollsonnig. Windgeschützt.
- Gießen und Pflege: Lavendel mag es trocken und ist sehr empfindlich bei Staunässe. Daher eher weniger gießen und im Topf für eine Schicht Kiesel und ein Loch am Boden sorgen. Nicht düngen. Lavendel braucht viel Platz – im Gartencenter gekaufte Pflanzen unbedingt in größere Töpfe umsetzen. Lavendel wächst sehr schnell, daher im Juni u.U. etwas zurückschneiden.
- Ernte: Ganze Stiele knapp oberhalb des hölzernen Wuchsballens abschneiden. Wenn er sofort verwendet werden soll, dann die Blüten abzupfen. Nur diese verwenden. Wird er getrocknet, darauf achten, dass die Blüten trocken sind – sonst schimmeln Blüten und Stiele, wenn Lavendel z.B. für Duftsäckchen oder Potpourris getrocknet wird.
- Trocknen oder Einfrieren: am besten trocknen. Je später geerntet wird, desto intensiver der Duft und das Aroma. Dazu ganze Zweige abschneiden und kopfüber aufhängen – nicht in der prallen Sonne.
- Verwendung: zur Aromatisierung von Fleischgerichten, für Süßspeisen aber auch als Wäscheduft.
- Wozu passt Lavendel: weißes Fleisch, Desserts, Macarons.
- Welche Heilwirkung hat Lavendel: stimmungsaufhellend und konzentrationsfördernd. Lavendel wirkt außerdem antibakteriell z.B. als Tee und desinfiziert die Mundhöhle.
Lorbeer
Lorbeer war von jeher das Kraut der Götter, Könige und Kaiser. Sieger sportlicher Wettkämpfe und kriegerischer Auseinandersetzungen trugen einen Lorbeerkranz. Der immergrüne Strauch war schon in der Antike als Heilmittel geschätzt und wurde außerdem von Priestern und dem Orakel zu kultischen Zwecken verwendet: Die angezündeten Blätter verbreiteten einen aromatischen Rauch, welcher die Propheten und Priester in Trance fallen ließ. Heute ist Lorbeer in der Küche gerade bei Wildgerichten kaum wegzudenken. Auf dem Balkon gedeiht er meist völlig mühelos.
- Geschmack: bitter, herb, aromatisch, medizinisch, warm.
- Aussaat: am besten bereits ein fertige, kleine Pflanze kaufen.
- Ab wann: fertige Pflanzen ab Mai – Lorbeer kann riesig werden – daher für ausreichend Platz im Topf sorgen.
- Standort: sonnig bis halbschattig.
- Gießen: Lorbeer benötigt wenig Wasser und mag wie alle Mittelmeerkräuter keine nassen Füsse. Daher auch hier die Erde mit etwas Kies und Sand mischen und in den Topf ein Loch bohren, damit überschüssiges Wasser abfließen kann.
- Ernte: Immer ganze Blätter abschneiden.
- Einfrieren oder Trocknen: Lorbeer lässt sich ausgezeichnet trocknen und kann das ganze Jahr über verwendet werden.
- Verwendung: in Marinaden von Fleisch, zum Einlegen und Einwecken.
- Wozu passt Lorbeer: zu Ofenkartoffeln, Sauerkraut und Rotkraut, in Suppen, Wildgerichten, aber auch Chilli und anderen intensiven Fleischspeisen.
- Welche Heilwirkung hat Lorbeer: durchblutungsfördernd – gut bei allen Verletzungen der Muskulatur. Appetitanregend. Entschlackend.
Majoran
Majoran – auch Wurstkraut genannt – ist für seinen kräftigen Geschmack und seine verdauungsfördernden Eigenschaften bekannt und daher gerade in der deutschen Küche sehr beliebt. Ob in Bratwürsten, Eintöpfen oder klassisch in der Kartoffelssuppe mit Speck – Majoran sorgt für die nötige Würze und macht fette Speisen besser verdaulich.
- Geschmack: herb, intensiv, bitter.
- Aussaat: Wie auch Oregano braucht Majoran einen lockeren Boden. Daher Erde mit etwas Sand und Kies mischen. Entweder schon im April in der Wohnung auf der Fensterbank aussäen und dann nach den Eisheiligen ins Freie setzen – oder ab Mai direkt auf dem Balkon aussäen. Windgeschützt die Samen nur auf die Erde legen und leicht andrücken, nicht mit Erde bedecken, da auch Majoran ein Lichtkeimer ist.
- Ab wann: fertige Pflanzen ab Mai.
- Standort: vollsonnig.
- Gießen: mäßig. Majoran steht wie alle Mitelmeerkräuter ungern im Nassen.
- Ernte: Währen des ganzen Sommers kann man die jungen Blätter abschneiden. Soll der Majoran anschließend getrocknet werden, unbedingt vor der Blüte ganze Zweige ernten – oder diese durch regelmäßiges Zurückschneiden der Blüten verhindern, da der Majoran sonst an Aroma verlieren.
- Einfrieren oder Trocknen: Die Pflanze kann kopfüber im Bund aufgehängt und getrocknet werden. Anschließend lassen sie die einzelnen Blätter gut abzupfen und in Gläsern aufbewahren.
- Verwendung: frisch oder getrocknet als Gewürz, als Tee und als Salbe. Wie auch Oregano kann Majoran gut mitgekocht werden und verliert dabei nicht sein Aroma. Getrocknet ist der Geschmack oft sogar noch intensiver als frisch.
- Wozu passt Majoran: Fleisch und Wurst, kräftigen Eintöpfen und cremigen Suppen.
- Welche Heilwirkung hat Majoran: Majoran ist das Verdauungskraut und lindert Bauchschmerzen, fördert die Verdauung und ist daher besonders bei fetten Speisen ein unersetzlicher Begleiter.
Oregano
Oregano – die Zierde der Berge – verleiht nicht nur Tomatensaucen auf Pizza und in Sugo ihren typisch italienischen Geschmack, es besitzt auch krampflösende und verdauungsfördernde Wirkkraft. Geschmacklich ist Oregano weniger durchdringend als Majoran – von diesem allerdings gar nicht so leicht zu unterscheiden. Oregano hat – im Unterschied zu Majoran – etwas kleiner Blätter, die an den Rändern feine Härchen haben können.
- Geschmack: würzig mit leichter Bitternote.
- Aussaat: Oregano ist ein Lichtkeimer und benötigt viel Wärme und Sonne. Die Erde sollte wie bei allen Mittelmeerkräutern nährstoffarm sein und durch Kies und Sand aufgelockert werden. Die Samen auf die Erde streuen und nicht mit Erde bedecken. Damit sie nicht weggeweht werden, empfiehlt sich ein windgeschützter Platz – sonst mit einer Frischhaltefolie oder Glasplatte abdecken.
- Ab wann: Ende April bis Anfang Mai – nach den Eisheiligen.
- Standort: vollsonnig, windgeschützt, mit genügend Abstand zu anderen Pflanzen, da Oregano sehr schnell und ausladend gedeiht.
- Gießen: maßvoll gießen und unbedingt auch hier Staunässe vermeiden – daher auch hier eine Schicht Kies in den Topf geben und ein Loch in den Topf bohren, damit überschüssiges Wasser ablaufen kann.
- Ernte: Bei großen Büschen ganze Stiele abschneiden – bei kleinen Pflanzen oben die jungen Blätter abzupfen, dann wächst die Pflanze gut in die Breite.
- Einfrieren oder Trocknen: Oregano lässt sich gut trocknen. Wie bei allen Mittelmeerkräutern ganze Stängel zu einem Bund binden und kopfüber an einem trockenen, lichtgeschützten Platz aufhängen. Anders als bei den meisten anderen Kräutern intensiviert sich das Aroma von Oregano nach dem Trocknen. Daher getrockneten Oregano sparsamer dosieren als frischen.
- Verwendung: Getrockneten Oregano kann man problemlos mitkochen. Anders als z.B. Basilikum verliert Oregano das Aroma durch Erhitzen nicht. Frisch schmeckt er köstlich in Gurkensalat oder in Kartoffelsuppe – getrocknet ist er einunverzichtbarer Begleiter für Tomatensaucen.
- Wozu passt Oregano: Pizza, Pasta, Gemüse, Suppen.
- Welche Heilwirkung hat Oregano: Oregano als Tee wirkt krampflösend und lindert Bauschmerzen oder Darmbeschwerden wie Blähungen. Die Gerbstoffe des Krauts wirken außerdem appetetitanregend.
Rosmarin
Im Mittelmeerraum wächst Rosmarin oft wild in riesigen Büschen und ist mit seinen blau-violetten Blüten ein echter Hingucker und lockt Bienen an. Auch hierzulande hat man mit diesem robusten Kraut schnell Gärtnererfolg. Rosmarin ist ein echter Sonnenanbeter – in halbschattigen Plätzen gedeiht er nicht besonders gut und neigt schnell zu Pilzerkrankungen.
- Geschmack: herb, sehr intensiv.
- Aussaat: Rosmarin wächst eher langsam – daher am besten schon einen kleinen Topf mit einer fertigen Pflanze kaufen – diese aber sofort umtopfen. Die Wurzeln brauchen Platz! Auch hier auf luftdurchlässige Erde mit Sand oder Kies achten. Nicht düngen. Rosmarin mag es – wie alle mediterranen Kräuter – eher nährstoffarm.
- Ab wann: fertige Pflanzen ab Mai – unbedingt die Eisheiligen abwarten.
- Standort: vollsonnig.
- Gießen: Rosmarin braucht wenig Wasser. Immer erst gießen, wenn die Erde trocken ist. Rosmarin mag keine nassen Füsse – daher auch hier darauf achten, das im Topf oder Kasten unten eine Schicht Kies und ein Loch sind, durch welche überschüssiges Wasser abfließen kann.
- Ernte: Immer nur die hellgrünen, weichen, neu ausgetriebenen Spitzen abschneiden. Dann wächst der Rosmarin schön in die Breite und treibt ständig nach.
- Einfrieren oder Trocknen: trocknen – dafür die Zweige knapp über dem Ballen abschneiden und im Bündel kopfüber aufhängen. Besser konserviert und dosiert man Rosmarin aber als Rosmarin-Kräuteröl.
- Verwendung: Ähnlich wie der bittere Salbei ist auch Rosmarin ein sehr intensives Kraut und will wohl dosiert sein. Am besten passt es zu rotem Fleisch, Seefisch und in kräftige Saucen.
- Wozu passt Rosmarin: Kartoffeln aus dem Ofen oder Bratkartoffel, gegrillten Steaks und Ratatouille.
- Welche Heilwirkung hat Rosmarin: Rosmarin wirkt durch seine ätherischen Öle anregend und stimulierend und soll die Konzentration und Gedächtnisleistung verbessern. Als Badezusatz sorgt er nach erschöpfender Betätigung für Erholung und die gute Durchblutung müder Glieder. Außerdem wirkt er antibakteriell und sorgt bei fetten Speisen für deren gute Verdauung.
Salbei
Salbei ist unverzichtbar im Saltimbocca, was übersetzt so viel wie „springt in den Mund“ heißt, weil es so lecker ist – was sicherlich auch am charakteristischen Geschmack des Salbei liegt. Salbei ist ein unverzichtbarer Bestandteil der französischen und italienischen Küche – und auch auf dem Balkon gedeiht er meist gut.
- Geschmack: würzig, bitter, sehr intensiv – vorsichtig dosieren.
- Aussaat: Salbei mag es wie fast alle Mittelmeerkräuter steinig, sandig und nährstoffarm. Daher hier beim Boden Sand oder Kiesel untermischen und nur wenig oder gar nicht düngen.
- Ab wann: fertige Pflanzen ab Mai – unbedingt die Eisheiligen abwarten. Die Saat kann schon im April ausgesät werden. Samen in feuchte Erde legen, andrücken und mit etwas Erde bedecken – nach ca. 2-3 Wochen keimt Salbei.
- Standort: vollsonnig – sonst neigt Salbei zu Pilzerkrankungen und Mehltau.
- Gießen: sparsam – Salbei mag es lieber trocken und überdauert auch längere Dürreperioden meist ohne zu Murren.
- Ernte: Bei blühenden Sorten hört Salbei nach der Blüte auf, zu wachsen. Daher die Blüten zurückschneiden. Dann bildet der Salbei weiter Blätter aus. Ganze Blätter ernten. Auch die kleineren jungen, sonst wächst der Salbei nur in die Höhe und nicht in die Breite.
- Einfrieren oder Trocknen: Salbei lässt sich sehr gut trocknen. Dazu die Stiele knapp über dem Boden abschneiden und als Bund kopfüber aufhängen.
- Verwendung: Frisch zu Saltimbocca, Ossobucco, Lamm, gegrilltem Fleisch oder Seefisch aber auch getrocknet als Tee und Mundspülung.
- Wozu passt Salbei: Salbei ist sehr intensiv und kann Speisen schnell bitter machen. Daher braucht er einen kräftigen Gegenspieler. Er wird milder, wenn man die Blätter kurz in Butter anschwitzt. So ist eine Salbeibutter der ideale Begleiter für frische Pasta.
- Welche Heilwirkung hat Salbei: Salbei als Tee wirkt gut gegen Halsschmerzen und Magen-Darm-Beschwerden und Blähungen – daher wird Salbei gerne bei fettigen Speisen verwendet, um deren Verdauung zu fördern. Außerdem wirken die ätherischen Öle im Salbei gegen Bakterien. Die bitteren Gerbstoffe sind entzündungshemmend.
Schnittlauch
Schnittlauch aus dem Laden überlebt meist nur kurz auf dem Fensterbrett, weil er viel zu eng gepflanzt ist – daher ist der Eigenanbau Pflicht – und man hat den ganze Sommer etwas davon. Außerdem vertreibt Schnittlauch durch seinen intensiven Geruch Schädlinge.
- Geschmack: lauchartig, zwiebelig.
- Aussaat: Die Erde sollte humusreich, feucht und schön locker sein. Schnittlauch ist ein Dunkelkeimer. Ca. 2 cm tiefe Saatlöcher mit dem Finger bohren. Die Samen dann mit Erde bedecken. Genügend Platz lassen.
- Ab wann: Samen ab April in Kästen oder Töpfe aussäen.
- Standort: halbschattig – die pralle Sonne mag Schnittlauch nicht.
- Gießen: Schnittlauch mag es feucht – aber verträgt keinen Platz, wo er Regen ausgesetzt ist.
- Ernte: Immer knapp über dem Boden ganze Halme abschneiden. Gelegentlich auch die Blüten abschneiden, damit er weiter treibt.
- Einfrieren oder Trocknen: weder noch. Schnittlauch schmeckt tiefgefroren nicht mehr besonders gut und lässt sich auch nicht gut trocknen.
- Verwendung: Frisch ernten und mit einem scharfen Messer ohne Zacken fein hacken – nicht quetschen.
- Wozu passt Salbei: Schnittlauch schmeckt lecker in vielen Suppen, z.B. Spargelsuppe, verfeinert Quark und Salate, ist köstlich auf Rührei oder einfach einem Butterbrot.
- Welche Heilwirkung hat Salbei: Frischer Schnittlauch ist verdauungsfördernd, appetitanregend und entzündungshemmend.
Thymian
Was wäre die Mittelmeerküche ohne Thymian? Ob Sugo, Ratatouille, Gemüse, Fleisch oder Fisch – Thymian verleiht schier jedem Gericht sofort den Geschmack nach Urlaub, Süden und Sonne. Und es gibt unzählige Sorte mit feinen Geschmacksnuancen wie der Zitronenthymian oder Orangenthymian. Auf dem Balkon ist Thymian ein äußerst robustes und dankbares Kraut und gedeiht dort bei Sonne meist prächtig.
- Geschmack: herb, kräftig, medizinisch bis zitronig.
- Aussaat: Thymiansamen sind sehr fein und daher nicht ganz leicht anzusäen. Es empfiehlt sich der Kauf einer fertigen Pflanze. Wer dennoch selbst ansäen möchte, sollte das bereits im März in der Wohnung tun – am besten unter einer Folie – und die Keimlinge anschließend ins Freie setzen (pikieren), wenn die Eisheiligen vorüber sind. Die Samen nur leicht mit Erde bedecken, damit sie genügend Licht bekommen. Da Thymian lange Pfahlwurzeln ausbildet, auf lockere Erde und einen tiefen Topf achten. Im Topf gekaufte Pflanzen gleich umtopfen, da sie meist viel zu wenig Platz haben.
- Ab wann: fertige Pflanzen ab Mai auf den Balkon stellen.
- Standort: vollsonnig.
- Gießen: mäßig – Thymian verträgt längere Trockenphasen.
- Ernte: Bei großen Büschen kann man ganze Stängel abschneiden – von diesen kann man dann leichter die einzelnen Blättchen abstreifen. Bei kleineren Pflanzen nur die feinen, jungen Blätter oben abschneiden. Der Thymian treibt dann regelmäßig nach und wächst schön dicht in die Breite.
- Einfrieren oder Trocken: Thymian kann man wunderbar trocknen. Dafür ganze Stängel abschneiden und kopfüber im Bund im Bund aufhängen.
- Verwendung: Als frisches Kraut in schier allen Gerichten oder getrocknet als Husten-Tee oder als Badezusatz.
- Wozu passt Thymian: zu griechischem Salat, Kartoffeln in jeglicher Facon, Seefisch, rotem und weißem Fleisch, mediterranem Gemüse – insbesondere Zucchini. Als Kräuteröl ist es ideal, um Schafskäse einzulegen.
- Welche Heilwirkung hat Thymian: Dank des Wirkstoffs Thymol hat Thymian einen besonders positiven Einfluss auf Bronchien und Atmungsorgane. Er ist hustenstillend und ein echter Freund bei Erkältungen. Thymol ist in viele Erkältungsmitteln enthalten, lindert asthmatische Beschwerden und ist gut bei einem entzündeten Rachen.
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