Bockshornklee ist die große Wunderwaffe der indischen und ayurvedischen Küche und gilt als vielseitiges Heilmittel – aber auch als beliebtes Gewürz in Currys und Linsengerichten. Wegen seiner intensiven Bitternoten wird es jedoch in der europäischen Küche kaum geschätzt oder ist vielen Köchen sogar gänzlich unbekannt. Doch angeröstet entwickeln die eckigen Samen sogleich ein fein-nussiges Aroma und verlieren ihre Bitterkeit. Eine Entdeckung lohnt sich also schon geschmacklich. Ursprünglich stammt Bockshornklee aus dem persischen Raum und wurde wegen seiner Heilkräfte dann in auch Europa unter Karl dem Großen angebaut. Später belebte Pfarrer Kneipp den Anbau von Bockshornklee in Deutschland neu und das kleine Wundermittel erhielt einen großen Stellenwert in der Volksheilkunde. Inzwischen ist der aparte Samen allerdings wieder in Vergressenheit geraten. Dabei stecken die Samen stecken voller wertvoller Nährstoffkomplexe und sind zum Beispiel gut für die Haut, das Herzkreislaufsystem und regulieren den Cholesterin- und Blutzuckerspiegel. Außerdem sollen sie die Aufnahme von Eisen fördern. Man sagt, dass Bockshornklee eine ähnliche Wirkung wie das Hormon Östrogen hat und beispielsweise die Milchbildung bei stillenden Müttern fördert. In unserer europäischen Küche hat sich das Gewürz trotz positiver Eigenschaften auf die Gesundheit und seiner spannenden Würzkraft bis heute noch nicht besonders stark etabliert. Bockshornklee hat den Ruf, sehr herb und bitter zu schmecken. Das liegt aber nicht selten am falschen Umgang mit Samen, Blättern oder Sprossen des besonderen Klees. Denn erst geröstet verlieren die Samen an Bitterkeit. In vielen Curry-Mischungen und auch dem französischen Vadouvan kommt es mit Vorliebe zum Einsatz. Bei uns finden wir die aromatischen Samen mittlerweile recht häufig im Käse: Eine Spezialität aus Holland, die gut ankommt. Die Samen entfalten im Milchprodukt ihr nussiges Aroma toll und das passt richtig gut!
So schmeckt Bockshornklee
Die rechteckigen Bockshornkleesamen haben im unbearbeiteten Urzustand eine ordentliche Bitternote, die an Liebstöckel und Sellerie erinnert. Sie bekommen aber ein sehr angenehmes und fein walnussartiges Aroma, wenn man sie in einer Pfanne ohne Fett leicht röstet. Sie bleiben aber nach wie vor ein bisschen herb und auch leicht scharf. Die Samen werden ganz besonders in der indischen und persischen Küche selbstverständlich als Gewürz verwendet. Sie passen hervorragend zu Linsengerichten, Curry-Gerichten, Chutneys, Dhals, Fladenbroten, Gemüseeintöpfen und Fisch. Die feinen Blätter des Klees kommen im asiatischen Raum auch als Salat oder gedünstetes Gemüse zum Einsatz. Die zerstoßenen Samen lassen sich auch wunderbar unter Brotteig mischen wie es in Äthiopien und Ägypten gemacht wird. In Südtirol wird Bockshornklee übrigens auch als gängiges Brotgewürz verwendet. Aus den Bockshornkleesamen könnt ihr tolle Sprossen ziehen und eure Reisgerichte, Salate und Bowls damit bereichern.
So verwendest du Bockshornklee in der Küche
Wenn du Bockshornkleesamen zum Würzen verwendest, solltest du sie vorher in einer beschichteten Pfanne ohne Fett anrösten, anschließend in einem Mörser zu feinem Pulver zerstoßen oder im Ganzen als Gewürz verwenden. Die gerösteten Bockshornkleesamen verlieren beim Erhitzen ihr bitteres Aroma und entfalten einen angenehm nussigen Geschmack. Das Pulver solltet ihr dennoch besser vorsichtig dosieren. Es ist durchaus intensiv und leicht scharf.
Alternativ könnt ihr die Samen mehrere Stunden in Wasser einweichen. Auch dadurch verlieren sie ihren ursprünglichen, eher herben Geschmack und werden etwas abgemildert. Bockshornklee passt klasse zu Fenchelsamen, Koriander, Kreuzkümmel, Limetten, Nelken, Pfeffer, Schwarzkümmel und Zimt.