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Kartoffel-Ratgeber

Welche Kartoffel zum welchem Gericht?

Der Deutschen liebstes Gemüse ist die Kartoffel. Obwohl diese eigentlich gar nicht zu Gemüse, sondern zu den sogenannten landwirtschaftlichen Kulturen zählt. Und nicht, wie so oft angenommen, mit der Süßkartoffel verwandt ist. Anfangs lediglich als Zier- und Gartenpflanze genutzt, gehört die Hackfrucht heutzutage zu den wichtigsten Nahrungsmitteln. Weltweit gibt es rund 4.000 Sorten, allein in Deutschland sind circa 120 verschiedene Sorten erhältlich. Wer sich die Etiketten im Supermarkt oder beim Händler des Vertrauens mal genauer angeschaut hat, stellt fest, dass die deutschen Kartoffeln Namen tragen, überwiegend weibliche Vornamen. So heißen die bekanntesten und beliebtesten Kartoffeln in Deutschland etwa Linda, Sieglinde oder Agata; wer seine Pommes gerne selber machen möchte, sollte jedoch lieber zu Laura greifen. Unterteilt werden Kartoffeln für die Verwendung in der heimischen Küche in festkochend, vorwiegend festkochend, mehlig kochend – mit dieser Einteilung wird der Stärke-Gehalt bestimmt. Kartoffel ist also nicht gleich Kartoffel! Damit ihr keine Enttäuschung auf euren Tellern vorfindet und das Beste aus der Knolle rausholt, haben wir für euch einen kleinen Ratgeber vorbereitet…

Kleine Kartoffelkunde

Bratkartoffeln
vorwiegend festkochend

Der Allrounder unter den Kartoffeln – mit ihnen kann quasi nichts schief gehen! Solltet ihr also im Supermarkt stehen und nicht wissen, welche Sorte ihr braucht, greift am besten zur vorwiegend festkochenden Knolle. Dies zeigt eine mittlere Festigkeit beim Kochen, deren Schale nur leicht aufplatzt. Gekennzeichnet sind die Kartoffeln durch ein feinkörniges, leicht feuchtes Fleisch.

Sie sind die beste Wahl für Bratkartoffeln, Pellkartoffeln, Salzkartoffeln oder als Beilage zu Gerichten mit Sauce.

Beliebte Sorten dafür sind Agnes, Agata, Desiree oder Marabel.

festkochend

Festkochende Kartoffeln behalten beim Kochen ihre feinkörnig-feste Struktur, sind meist länglich bis oval gewachsen und enthalten relativ viel Wasser. Sie werden deshalb auch als Salatkartoffeln oder Speckkartoffeln bezeichnet. Der Geschmack reicht von recht mild bis kräftig.

Wir lieben sie gerade für Kartoffelgratin, Kartoffelsalat oder Pommes.

Beliebte Sorten dafür sind Linda, Sieglinde oder Laura.

mehligkochend

Nach dem Garen fallen diese Kartoffeln quasi wie von alleine auseinander und die Schale platzt so richtig auf. Die Knollen können in Form und Größe sehr unterschiedlich ausfallen, ihr Geschmack reicht von aromatisch-kräftig bis süßlich. Ihnen allen gemein ist aber die grobkörnige, locker-trockene Konsistenz. Diese Kartoffeln gehören in der Regel zu den späten Sorten, die Im Oktober geerntet werden und sind daher nicht immer leicht zu bekommen.

Mehligkochende Kartoffeln haben den höchsten Stärkegehalt und sind deshalb ideal für Suppen, Eintöpfe, Püree oder Ofenkartoffeln.

Beliebte Sorten sind Adretta, Bintje, Ora oder Agria.

Und manche fallen aus der Reihe …

  • Die Violette Noir begeistert nicht nur mit lila-farbigem Fleisch, sie hat auch einen kräftig-nussigen Geschmack. Deshalb wird sie von Liebhabern auch als Trüffelkartoffel bezeichnet. Neben dem Geruch kann man die Violette auch an ihrer schwarz-blauen Schale erkennen. Sie besitzt weniger Stärke und gehört daher zu der festkochenden Sorte.
  • Pink Fir Apple hingegen hat eine gelb-rosafarbene Marmorierung. Liebevoll wird sie auch Rosa Tennenzäpfle genannt. Die langen, fingerdicken Kartoffeln sind seit 1850 in Deutschland zu finden. Sie kann sehr gut mit Schale gegessen werden und hat einen kräftig-würzigen Kartoffelgeschmack, der sich am besten im Salat entfaltet.
  • Der Blaue Schwede ist der mehlige Oldie – wie der Name schon verrät, gehört die Sorte den mehligkochenden Knollen. Die Kartoffel hat blau-violette Blüten und ein violettes Fleisch, das beim Kochen ins Blaue übergeht. Sein intensiver, leicht süßlicher Geschmack bescherte dem Blauen Schweden 2006 den Titel Kartoffel des Jahres.
  • Eingefleischte Gourmets kommen um den Roten Kardinal nicht herum: Die Kartoffel, auch bekannt unter dem Namen  Highland Burgundy Red, überzeugt mit einem ganz besonderen Geschmack, der sich nicht so genau definieren lässt. Das purpurrote Fleisch mit weißer Maserung und die weinrote Schale sind das Markenzeichen der Knolle.
  • Der Name ist fast zu niedlich, um diese Kartoffel zu verspeisen: Rote Emmalie oder Emma mit roten Bäckchen. Die längliche Knolle mit dem roten Fleisch und der roten Schale fand 2012 ihren Ursprung in Deutschland. Die junge Sorte besitzt einen guten, würzigen Geschmack und eignet sich als Salat-, Püree- oder Pellkartoffel und für die Herstellung von (rosa) Gnocchi.
Pink Fir Apple

Morgens rund, mittags gestampft, abends in Scheiben – dabei soll’s bleiben. Es ist gesund.

Johann Wolfgang Goethe

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