Wie isst man in Dänemark?
Wer kennt sie nicht, die bunten Häuser in Kopenhagen am Hafen Nyhavn, die edlen Königspaläste oder die hübsche, kleine Meerjungfrau, die „Den lille Havfrue“, die täglich von Touristenschwärmen besichtigt und abgelichtet wird? Aber wodurch zeichnet sich Dänemarks Küche aus? Neben vielen frischen Fisch– und Fleischgerichten, werden hauptsächlich regionale Produkte verwendet. Nicht nur die Isländer, sondern auch die Dänen essen gerne Hot Dogs. Laut ungeschriebenem Gesetz im Königreich muss man einen Røde Pølser, der in Dänemark mit knallroten Würsten serviert wird, ohne Messer und Gabel essen. Neben Hot Dogs wird auch das wohl bekannteste Brötchen, das Smørrebrød, mit der Hand verspeist. Welche Spezialitäten die dänische Küche noch zu bieten hat, erfährt ihr in diesem kulinarischen Reisebericht.
Der Klassiker: Smørrebrød
Wie sehen sie aus: Kreativ und unterschiedlich belegte Brote.
Wie schmecken sie: Smørrebrød kann verschieden zubereitet werden: Mal werden die Brote mit Fisch, Krabben oder anderen Meeresfrüchten belegt, mal mit regionalen Wurstsorten, andere eher vegetarisch und mit Käse oder gekochtem Ei.
Was steckt drin: Die Basis des Smørrebrød ist meistens ein kräftiges Roggenbrot mit einer Schicht Butter und Mayonnaise. Der Zubereitung und der Auswahl an Belag sind keine Grenzen gesetzt.
Süßes zum Kaffee: Danish Raisin Swirl
Wie sieht es aus: Danish Raisin Swirls sind und sehen aus wie Rosinenschnecken. Der Hefeteig ist zu einer Schnecke geformt und mit Rosinen bestreut. Danach wird das süße Gebäck lediglich mit etwas Eigelb bestrichen und im Ofen goldbraun gebacken.
Wie schmeckt es: Die dänische Variante der Rosinenschnecke schmeckt wie die französische, ist jedoch noch einen Tick cremiger und hat keinen Marzipanguss.
Was steckt drin: Die Rosinenschnecken werden mit Hefeteig angefertigt und enthält keine Füllung. Im Vordergrund stehen die Rosinen und die einfache Rezeptur des Teiges.
Rote Grütze mit Sahne: Rødgrød med fløde
Wie sieht es aus: „Rødgrød med fløde“ besteht aus eine Auswahl aus roten Beeren, die mit Speisestärke gebunden sind. Daher leitet sich der Name „rote Grütze“ ab.
Wie schmeckt es: Die rote Grütze wird in Skandinavien mit einem Schuss Sahne serviert. Sie hat durch das Binden mit Speisestärke eine leicht geleeartige Konsistenz und wird durch die Verwendung verschiedener Waldbeeren sehr fruchtig und leicht säuerlich.
Was steckt drin: Für die Rødgrød werden vor allem rote Früchte wie Erdbeeren und Himbeeren verwendet. Um die säuerliche Komponente in die Rezeptur zu kriegen, werden auch Brombeeren und Heidelbeeren unter die roten Früchte gemischt.
Dorsch mit Salzkartoffel & Senfsauce: Torsk
Wie sieht es aus: Dorsch wird traditionell mit Salzkartoffeln, Senfsauce und einem bunten Salatbouquet gereicht.
Wie schmeckt es: Der Dorsch, übersetzt „torsk“ wird sanft gegart und leicht gesalzen serviert.
Was steckt drin: Das klassische Fischgericht besteht aus leicht gesalzenen Kartoffeln und einer einfachen und cremigen Senfsauce. Manchmal wird der Fisch anstelle der Senfsauce auch mit einer Petersiliensauce und Zitrone kombiniert.
Cremiges Eis: Softice
Wie sieht er aus: Das beste Softeis kriegt man in Dänemark! Die elegant nach oben gezwirbelte Eismasse wird in einer knusprigen Eiswaffel an diversen kleinen Eisständen verkauft.
Wie schmeckt er: Die traditionelle Eissorte ist Vanille-Softeis. Es schmeckt ungemein cremig, weich und auf keinen Fall zu süß.
Was steckt drin: Das klassische Vanille-Softeis besteht nur aus Milch, Zucker und Sahne. Mittels einer Eismaschine wird die flüssige Eismasse mit Luftdruck in die Gefrierzylinder gepumpt. Dabei wird die Eismasse aufgeschäumt und gleichzeitig gefroren. Durch den permanenten Luftdruck wird die besondere Cremigkeit des Softice hergestellt.
Kopenhagener Gebäck: Wienerbrød
Wie sieht er aus: Der dänische Wienerbrødteig besteht aus buttrigem Ziehteig, genau genommen aus 27 Ziehfettlagen. Er wird gefüllt und als Topping werden knusprige Nüsse auf den Teig gestreut.
Wie schmeckt er: Durch den Ziehteig werden die Plunderteigteilchen zu kleinen Kalorienbomben, schmecken deshalb aber besonders köstlich.
Was steckt drin: Wienerbrød beinhaltet höhere Anteile an Butter, Margarine oder Milchfetterzeugnissen. das Kopenhagener Gebäck wird verschieden gefüllt, klassisch sind Marzipan, Pudding oder Marmelade.
Marzipantorte: Kransekage
Wie sieht es aus: Der Krasekage, auf deutsch übersetzt „Kranzkuchen“, ist eine Torte aus mehreren Marzipanringen. Diese werden kegelartig nach oben geschichtet und mit einer Glasur verziert. Als spezielle Deko wird die Marzipantorte oftmals auch mit einer kleinen „Danebrog“ aus Papier, der Nationalflagge Dänemarks, dekoriert.
Wie schmeckt es: Der Teig besteht nur aus Marzipan, Eiweiß und Zucker und ist dementsprechend sehr süß. Aber es wird noch süßer: die Marzipanschichten werden mit einer Glasur aus fein gesiebtem Puderzucker und Eiklar angerührt und in feinen Linien verziert. Jeder der süß mag, wird diese Torte lieben!
Was steckt drin: Die Hauptzutaten sind Marzipan, Eier und Zucker. Wegen der auffälligen Verzierung wird die Krasekage in Dänemark nach alter dänischer Tradition an Silvester oder an großen Familienfesten wie Hochzeiten gebacken und angeboten.
Gebratener Schweinebauch: Stegt flæsk
Wie sieht es aus: Der gebratene Schweinebauch wird in feine Scheiben geschnitten und mit verschiedenen Beilagen kombiniert.
Wie schmeckt es: Stegt flæsk wird bei niedriger Temperatur langsam im Ofen gegart. Kurz vor Schluss wird die Temperatur erhöht. Somit erhält der Schweinebauch eine knusprige Kruste.
Was steckt drin: Als Beilage wird zum Schweinebauch traditionell Rote Bete und eine Petersiliensauce oder eine Senfsauce gereicht. An Festtagen gibt es den Stegt flæsk mit warmen Rotkohl.
Roter Hotdog: Rød pølse
Wie sieht es aus: Rød pølse heißt übersetzt „rote Wurst“. Der Hot Dog wird dementsprechend mit einem Brötchen und einer roten Wurst gemacht.
Wie schmeckt es: Die rote Farbe der Wurst kommt ganz einfach durch das Färben mit einer Lebensmittelfarbe. Anders als andere Brühwürste schmeckt der Rød pølse daher nicht.
Was steckt drin: Der rote Hotdog wird mit einem leicht angewärmten Brötchen, einer roten Wurst und Mayonnaise und Ketchup gereicht. Zusammen mit Röstzwiebeln und ein paar Scheiben einer Gewürzgurke wird er dadurch zum bekannten und geliebten Rød pølse.
Beilage an Heiligabend: Brunede kartofler
Wie sieht es aus: Hauptzutat sind kleine, festkochenden Kartoffeln. Sie werden nach dem Kochen geschält und in heißem Karamell, bestehend aus Zucker und Butter, leicht karamellisiert.
Wie schmeckt es: Durch das Karamellisieren erhalten die Kartoffeln ihre unverkennbare, süße Note. Meistens werden die Brunede kartofler zu deftigen Gerichten wie Schweinebraten, Gans oder Ente gereicht.
Was steckt drin: Die Brunede kartofler sind eine dänische Beilage bei Festtagsessen. In Dänemark sind im Handel saisonal auch fertig geschälte und in Kastaniengröße tournierte Kartoffeln in Gläsern für die Zubereitung von Brunede kartofler erhältlich.