Vadouvan ist die französische Gourmet-Variante des indischen Gewürzes Vadagam. Verschiedene Gewürze werden durch Fermentation veredelt und mit Rizinusöl haltbar gemacht. Das ergibt eine fantastische und sehr komplexe Gewürzmischung. Die Herstellung wird zwar umgangssprachlich als Fermentation bezeichnet, die natürliche Veredelung des französischen Gewürzes Vodouvan nennt sich in der Fachsprache aber eigentlich Maillard-Reaktion. Durch regulierte Wärmezufuhr und den Faktor Zeit werden verschiedene Aminosäuren veranlasst, sich zu wandeln. Dieser Veredelungsprozess macht das Gewürz in Geschmack und Geruch besonders intensiv und benötigt dazu keinerlei künstliche Zusätze. Vadouvan ist momentan besonders unter Star-Köchen wie Ali Güngörmüs, Alexander Herrmann oder Gewürz-Königen wie Alfons Schuhbeck und Miomente-Partner Markus Kieslich beliebt. Noch ist das so lecker duftende Power-Gewürz bei uns nicht in jedem Supermarkt zu bekommen. Im Internet findet ihr aber gleich mehrere Anbieter, die euch mit dem bereichernden, fernöstlichen Gewürz versorgen. Probiert es aus! Es wird eure Soßen, Eintöpfe, Bowls, Currys und Schmorgerichte geschmacklich ganz ohne künstliche Aromen stärken und gleichzeitig verfeinern.
So schmeckt Vadouvan
Die indische Variante Vadagam wird an sehr heißen Tagen unter freiem Himmel und fast in jedem Haushalt selbst hergestellt. Die Gewürze werden dazu auf Blechen ausgebreitet und bis zu zehn Tagen langsam in der Sonne fermentiert. Zwischendurch werden sie immer wieder mit Rizinusöl beträufelt und gemischt. Aus der Masse werden später kleine Kügelchen gerollt, mit denen die Familien ihre Reisgerichte und Currys bis zu einem Jahr würzen. Die sehr ähnliche, aber in Produktion und Kombination etwas verfeinerte Variante aus Frankreich besteht in der Regel aus Zwiebeln, Knoblauch, Senf, Urdbohnen, Linsen, Bockshornklee, Cumin, Fenchel, Kurkuma, Curryblättern, Sesam-, Kokosnuss-, Erdnussöl und Salz. Rizinusöl wird meist nicht verwendet, stattdessen bringen Sesam- und Erdnussöl angenehm nussige Aromen ins Spiel. Vadouvan wird auch nicht zu Kügelchen gerollt, sondern als grobe Gewürzmischung lose verpackt. Gering dosiert fungiert das kräftige Gewürz als eine Art natürlicher Geschmacksverstärker ohne künstliche Aromen. In großzügigeren Mengen entwickelt sich ein rauchiger, kräftiger, scharf-süßlicher Curry-Geschmack. Vadouvan riecht allein schon phänomenal, weckt sofort Appetit und macht Laune aufs Kochen und Essen.
So verwendest du das fermentierte Gewürz Vadouvan
Das grobe Gewürz schmeckt hervorragend zu allen klassischen Currys, zu Fisch-, Fleisch-, Gemüse-, Reis- Getreide- und Kartoffelgerichten, bringt Schwung in deine Tomatensoßen und peppt Klassiker wie geschmorte Auberginen perfekt auf. Es ist ein Allrounder in der Küche für alle, die es kräftig, würzig und fernöstlich-orientalisch mögen. Ihr könnt auch super ein bisschen Vadouvan in aufgeschäumte Butter, Butterschmalz oder Ghee geben und damit Reis, Nudeln oder gekochtes Getreide aromatisieren. Oder ihr träufelt die aromatische Würzbutter über Fleisch, Fisch oder gebratenes Gemüse. Soßen generell und Fleisch-, Gemüse- und Fischgerichten gibt der veredelte Gewürz-Mix ein wunderbares Aroma. Karamellisierte Schalotten können auch eine gute Portion Vadouvan vertragen. Manche essen es sogar auf geröstetem Brot oder verwenden es als letzte, entscheidende Zutat, wenn sie beim Freestyle kochen den richtigen Dreh noch nicht gefunden haben. Ein spannendes Gewürz. Probiert es einfach aus!