Wir kennen Kardamom eher als Weihnachtsgewürz und verfeinern damit Glühwein, Lebkuchen, Brote oder Plätzchen. Dabei passt das süßlich-scharfe Gewürz aus der Familie der Ingwergewächse auch ideal zu herzhaften Gerichten. Besonders in der asiatischen und orientalischen Küche kommen Kardamomkapseln sehr gerne zum Einsatz. Indische Currys, Chutneys, Grillgemüse, Couscous, Lammgerichte, aber auch Kaffee und Tee oder Chai-Tee werden im arabischen und asiatischen Raum sehr gerne mit Kardamom aromatisiert. Neben Vanille und Safran ist Kardamom übrigens das teuerste Gewürz der Welt. Wie du Kardamom verwendest, welche positiven Eigenschaften er für deine Gesundheit hat und welche Unterschiede es gibt, erfährst du hier.
So schmeckt Kardamom
Der etwas gängigere grüne Kardamom erinnert ein wenig an die frische Note von Menthol, Eukalyptus oder Kampfer und versprüht ein schön scharf-süßliches und blumiges Aroma. Bei uns ist das Aroma eng mit einem typischen Glühweingewürz verbunden. Er ist vor allem ein fester Bestandteil verschiedener Curry-Mischungen und gehört auf jeden Fall ins arabische Ras hel Hanout oder Garam Masala.
Es gibt auch schwarzen Kardamom. Er ist deutlich seltener. Die Kapsel wird geräuchert und dadurch entwickelt sich ein rauchiges, sehr herbes und erdiges Aroma. Schwarzer Kardamom schmeckt sehr anders. Du kannst grünen und schwarzen Kardamom also nicht einfach so austauschen. Schwarzer Kardamom wird wegen seines herben Aromas weniger für Süßspeisen eingesetzt, sondern eher zum Würzen von kräftigen Fleischgerichten benutzt.
Noch seltener finden wir auch weißen Kardamom. Dabei handelt es sich aber einfach um gebleichten grünen Kardamom.
So verwendest du Kardamom
Da das Aroma sehr schnell verfliegt, ist es ratsam die Kardamomkapseln, also die ganzen Samen zu verwenden oder das Pulver im Mörser selbst aus den Samen herzustellen. Für ein angenehm warmes Kardamom-Aroma kochst du die ganzen Samen mit. Noch intensiver wird es, wenn du die Kapseln vorher aufbrichst. Dazu drückst du mit einer Messerklinge leicht an die Spitze der Kardamomkapsel, damit sie platzt. Jetzt kannst du die Kapsel auch ganz aufdrücken und den Samen herauslösen. Den Samen kannst du nun im Mörser fein zerstoßen oder in einer Gewürzmühle mahlen.
Kardamom entfaltet sein Aroma am allerbesten, wenn du es erhitzt. Daher lautet die Empfehlung, das Gewürz beim Kochen möglichst früh dazuzugeben oder vor der Verwendung in der Pfanne leicht zu rösten. Kardamom ist sehr intensiv und sollte, wenn du doch noch nicht so vertraut mit dem Gewürz bist, solltest du es erst einmal vorsichtig dosieren. Sein Aroma passt gut zu süßen, sauren oder salzigen Speisen.
Kardamom harmoniert toll mit Anis, Koriander, Kumin, Zimt, Piment, Nelken, Muskat, Fenchel, Majoran, Minze, Lorbeer oder Kümmel.
So wirkt Kardamom auf den Körper
Die Samen des grünen Kardamoms enthalten ätherische Öle, die eine positive Wirkung auf unsere Gesundheit haben können. Vor allem soll das Gewürz den Magen den Magen beruhigen, es wirkt entkrampfend und verdauungsfördernd und kann helfen, akute Magenschmerzen und zu lindern. Wie bei vielen Heilkräutern sind die positiven Inhaltsstoffe wasserlöslich. Ein frisch zubereiteter Tee ist deshalb eine zuverlässige und schnelle Lösung. Dazu einfach zerstoßene Kardamomkapseln mit heißem Wasser übergießen, ca. 5 Minuten ziehen lassen und trinken.
Außerdem bringt Kardamom den Kreislauf in Schwung, lindert Grippe- und Erkältungsbeschwerden, hilft bei Entzündungen im Hals und Rachenraum, kann Spannungskopfschmerzen mindern und sogar leicht depressiven Verstimmungen entgegenwirken. Man sagt Kardamom nämlich eine stimmungsaufhellende Wirkung nach. Kardamom-Tee vertreibt auch eine Knoblauchfahne und neutralisiert den Atem. Im arabischen Raum schwört man auch auf seine potenzfördernden und aphrodisierenden Eigenschaften.