Schon mal was von Queller gehört? Das etwas seltsam klingende und aussehende Meeresgemüse ist die neuste Entdeckung in Feinschmeckerküchen. Das Trendgemüse Queller oder auch Salicorne wächst an Ost- und Nordseeküsten auf Salzwiesen, die bei Hochwasser vom Meerwasser überflutet werden. Früher wurde die Nutzpflanze zur Glas- und Seifenherstellung verwendet und heißt deshalb auch „Glasschmelz“. In Holland, Frankreich, England oder Kanada kamen Köche schon längst auf den Geschmack und verwenden die Pflanze seit Jahrzehnten in ihren Küchen. Denn die knackigen Blätter des grünen Meergemüses sind ausgesprochen delikat. Sie schmecken angenehm salzig, bringen aber auch eine leichte Schärfe mit und erinnern wegen ihrer nussigen Note auch ein wenig an Spinat oder grünen Spargel. Queller gilt daher als Spargel des Meeres – durch diesen Titel wird die neue Entdeckung gleich zum Edelgemüse geadelt. Sternekoch Holger Bodendorf vom Restaurant Bodendorf’s auf Sylt serviert Queller als einer der ersten deutschen Köche zum Beispiel als Beilage zu Spinat-Ravioli. Aber es gibt wirklich viele Gerichte, die mit den grünen Stangen von der Küste prima schmecken. Eine tolle Sache ist der Queller übrigens zum Salzwiesenlamm. Diese Lämmer haben sich zu ihren Lebzeiten schließlich von der Meerespflanze ernährt. Dazu die Quellerstangen einfach wie grüne Bohnen zubereiten (ohne Salz!) und kurz in Butter schwenken und zum Salzwiesenlamm servieren. Lecker!
Queller – super gesundes Meeresgemüse!
So bereitet man Queller zu: Queller oder der Spargel des Meeres könnt ihr roh und gegart servieren. Die fleischigen, länglichen Blätter der Meerespflanze sind überraschend knackig und schmecken super als Salat oder grüne Garnitur zu allen Arten von Fisch und Seafood. Dazu könnt ihr sie toll mit Gewürzen in Essig einlegen und nach Belieben anschließend noch kurz blanchieren. Ihr solltet zwei Sachen beachten: vermeidet beim Kochen zu viel Hitze, die Stengel verlieren sonst ihren Biss und werden unangenehm weich. Das heißt auch, dass ihr sie wirklich nur kurz braten, dünsten oder blanchieren solltet. 2 – 3 Minuten Hitze reichen dem Meeresspargel völlig aus. Und: Vorsicht mit Salz! Der Queller hat seinen eigenen Salzvorrat schließlich schon in sich.
So lagert ihr Queller: Das Meeresgemüse ist im Kühlschrank einige Tage haltbar. Ihr solltet es ähnlich wie Spargel in ein feuchtes Küchentuch einschlagen und im Gemüsefach eures Kühlschranks lagern.
Das steckt drin: Der Queller steckt voller Mineralstoffe wie Natrium, Kalium, Magnesium und Kalzium und ist eine spitzenmäßige Jodquelle. Der Meeresspargel kann in Gerichten super das Salz komplett ersetzen und wirkt antioxidativ und blutdrucksenkend.
Queller ist eine tolle Entdeckung und schmeckt auch ohne Lachs und Wiesenlamm hervorragend nach Meer, Wind und Küste! Wer Lust auf außergewöhnliche Zutaten und eine extravagante Gemüseküche ohne tierische Produkte hat, der wird in unseren veganen und vegetarischen Miomente-Kochkursen sicherlich positiv überrascht. Denn schon lange sind Tofu, Getreidearten, Superfoods, verkannte Gemüse und neue Gebäckkreationen mehr als nur eine Alternative zur fleischlosen Küche!