Calendar Icon Gutschein 3 Jahre gültig
Euro Icon Jederzeit umtauschbar
Printer Icon Sofort selbst ausdrucken
GiftBox Icon Wunderschöne Geschenkbox
089 - 21 55 22 040
Stadt wählen

Dichtung oder Wahrheit? Die 11 größten Ernährungsirrtümer

Spinat hat irre viel Eisen, nach dem Essen nicht direkt ins Wasser springen, Käse schließt den Magen. Wir alle kennen diese kleinen Food-Weisheiten. So manche Regel entpuppt sich allerdings bei genauerer Betrachtung als purer Nonsens. Schlichte Rechenfehler von Wissenschaftlern, eine brodelnde Gerüchte-Küche, hanebüchene Fehlannahmen, Lobbyismus, fragwürdige pädagogische Mittel – es gibt viele Gründe, warum sich in Sachen Ernährung so oft völlig falsche Fakten verbreiten. Erstaunlicherweise hält sich so mancher Mythos äußerst massiv, kursiert schon seit vielen Jahrzehnten und wird hartnäckig von Generation zu Generation weitergegeben. Und es kommen regelmäßig neue fixe Ideen dazu!

Wir wollten es genauer wissen und haben nachgeforscht: Welche fragwürdige Regel kann weg? Und welche stimmt vielleicht doch? Endlich Zeit, mit erstaunlichen Behauptungen, die wissenschaftlich garantiert nicht haltbar sind, aufzuräumen.

1. Spinat enthält unglaublich viel Eisen

Enthält Spinat wirklich so viel Eisen?

Wer als Kind verzweifelt vor dem gefürchteten Teller mit Spinat saß, kennt bestimmt auch den weit verbreiteten Spruch: Spinat ist wahnsinnig gesund, weil er so unglaublich viel Eisen enthält – und Eisen macht bekanntlich stark. Das wissen wir seit Popeyes Spinat-Doping. Doch seit Generationen liegt hier ein populärer Irrtum vor: als vor etwa 100 Jahren der Forscher Gustav von Bunge Spinat untersuchte, schrieb er ihm einen Eisenanteil von erstaunlichen 35mg Eisen pro 100g zu. Allerdings beruht dieser Wert auf getrockneten, pulverisierten Spinat und nicht auf frischer Ware. Kein Wunder also, dass der Eisenwert bei dieser Untersuchung so überdimensional hoch war. Da frischer Spinat zu 90% aus Wasser besteht, sinkt der Eisenanteil hier gleich um eine ganze Kommastelle. Frischer Spinat enthält also nur 3,5 mg Eisen pro 100 Gramm. Und zusätzlich liefert Spinat auch noch Stoffe, die die Eisenaufnahme mindern. Im Vergleich dazu: Schweineleber enthält 22 mg pro 100g. Weizenkleie 16mg. Linsen 7 mg und Minze unglaubliche 87mg – auch wenn vermutlich niemand Lust hat, 100g frische Minze zu verspeisen. Der berüchtigte Eisenmangel ist übrigens in der modernen westlichen Gesellschaft bei normaler Ernährung eine Randerscheinung und tritt in seltenen Fällen bei Schwangeren auf. Daher erteilen wir allen Kindern hiermit die Absolution: ihr müsst keinen Spinat mehr essen!

2. Eier erhöhen den Cholesterinspiegel

Oster-Highlights - Ei-Special - Entdeckermagazin - Miomente

Niemand kann 50 Eier essen. Abgesehen von Paul Newman alias Luke Jackson in Der Unbeugsame! Aber die allgemein verbreitete Annahme, Eier erhöhten den Cholesterinspiegel, ist schlichtweg falsch. Unser Körper produziert selbst Cholesterin und nimmt es zusätzlich auch über die Nahrung auf. Der Tagesbedarf eines Erwachsenen liegt bei 30 mg. Tatsächlich enthalten Eier ziemlich viel des Naturstoffs: ein Eigelb enthält 190 mg Cholesterin. Wer rechnen kann, könnte nun den Schluss ziehen, dass zwei Eier den Bedarf schon überschreiten. Aber: unser Körper reguliert den Cholesterinhaushalt selbst, wandelt Überflüssiges um oder scheidet es aus. Also, Ei on!

3. Honig ist gesünder als Zucker

Ernährungsmythen: Honig ist gesünder als Zucker.

Honig ist ein tolles Naturprodukt und schmeckt köstlich! Aber keineswegs ist er gesünder als Zucker. Für die Zähne ist er sogar schädlicher, weil er wegen seiner klebrigen Konsistenz viel länger an ihnen haftet als Kristallzucker. Das goldene Süßungsgmittel besteht zu 80 Prozent aus Zucker und zu 20 Prozent aus Wasser und schlägt mit über 300 Kalorien pro 100 Gramm zu Buche. Zusätzlich ist Honig leider auch noch appetitanregend. Dafür hat er aber ein paar entzündungshemmende Enzyme. Die allerdings dürfen nicht über 40° C erhitzt werden. Die heiße Milch mit Honig ist daher medizinisch unwirksam. Fazit: dosiere Honig genauso umsichtig wie Zucker!

4. Kaffee entzieht dem Körper Wasser

Ernährungs-Mythos: Kaffee entzieht dem Körper Wasser.

Frühere Studien wurden falsch interpretiert. Daraus erwuchs die feste Annahme, Kaffee entzöge dem Körper Flüssigkeit. Deshalb wird es von vielen bis heute nicht als Getränk gezählt bei der Berechnung der täglichen Flüssigkeitsmenge. Zu Unrecht. Die im Kaffee enthaltene Wassermenge nimmt der Körper ganz normal auf. Koffein hat zwar eine harntreibende und natriumausscheidende Wirkung, der Körper kann dies aber getrost wieder ausgleichen. Bis zu vier Tassen Kaffee am Tag kann unser Körper bei insgesamt ausreichender Flüssigkeitszufuhr von 1,5 Litern locker verkraften.

5. Joghurt bringt unsere Verdauung in Schwung

Ernährungs-Irrtümer: Joghurt fördert die Verdauung!

Die probiotische Wirkung von Joghurt wird schlichtweg überschätzt. Sie ist eine Erfindung der Lebensmittelindustrie. Der Glaube, dass „gute Bakterien“, die in dem Milchprodukt enthalten sind, die Darmflora positiv beeinflussen können, ist erstens nicht bewiesen und wird von Medizinern stark angezweifelt. Mit einem mageren und zuckerfreien Naturjoghurt macht ihr zwar garantiert nichts falsch, aber ihn als Schlankmacher oder innere Gesundheitskur zu betrachten, ist ein Irrglaube.

6. Pilze werden durch mehrmaliges Erwärmen giftig!

Ernährungs-Irrtümer: Pilze darf man nicht erwärmen.

Es gibt giftige Pilze. Ja! Und manche Lebensmittel setzen durchs Erhitzen giftige Substanzen frei. Auch das leuchtet noch ein. Aber wieso sollte etwas durch mehrmaliges Erwärmen plötzlich ungenießbar werden? Diese Binsenweisheit rührt noch aus Großmutters Zeiten, in denen es noch keine Kühlschränke gab. Pilze sind ein leicht verderbliches Produkt und daher hatte man Bedenken, Pilzgerichte aufzubewahren und ein zweites Mal zu servieren. Wichtig: die Speisen schnell abkühlen und abgedeckt in den Kühlschrank stellen. Am nächsten Tag bei mindestens 70°C wieder erhitzen und sorgenfrei genießen. Beim Spinat sieht es schon ein wenig anders aus. Durch mehrmaliges Aufwärmen wandelt sich in Spinat enthaltenes Nitrat in der Tat in Nitrit um und das Nitrit wiederum in krebserregende Nitrosamine. Experten sagen: bei Gemüse, das man ein zweites Mal wieder aufwärmt, seien die Bedenken dennoch weitgehend unbegründet. Unser Rat: Kinder unter drei Jahren sollten auf den Verzehr von zweifach erwärmtem Spinat verzichten. Das Nitrit kann im schlimmsten Fall den Sauerstofftransport im Blut stören.

7. Nach 18 Uhr essen macht dick

Ernährungsirrtümer: Essen nach sechs Uhr macht dick.

Fakt ist, nachts braucht der Körper keine zusätzliche Energie. Und so mancher schläft erwiesenermaßen schlechter, wenn er zu spät und zu fett isst. Aber es ist nicht wissenschaftlich erwiesen, dass ein üppiges Abendessen schlecht für die Figur ist. Die DGE (Deutsche Gesellschaft für Ernährung) bleibt bei der unumstößlichen Tatsache, dass das Körpergewicht am Ende von der Kalorienbilanz eines gesamten Tages abhängt! Die Uhrzeit spielt dabei keine Rolle. Sonst müsste es gerade in Kulturen, die traditionell spät essen, wie die Spanier, überdurchschnittliche viele Dicke geben – dem ist aber natürlich nicht so.

8. Man kann einen Kater mit Alkohol besiegen!

Ernährungsmythos: Ein Konter-Drink stoppt den Kater.

Hand aufs Herz! Habt ihr es schon einmal mit einem Konterbier probiert? Eine alte Bauernregel besagt, dass nach einem alkohollastigen Abend, noch mehr Alkohol am Morgen die Katerbeschwerden lindern könnte. Darin ist allerdings kein Fünkchen Wahrheit zu entdecken. Einziger Effekt, ihr bremst den mühsamen Alkoholabbau und verlängert damit den Kater um weitere Stunden.

9. Zucker macht süchtig

Ernährungsmythos: Zucker macht süchtig.

Dr. Robert Lustig proklamierte 2009, dass Zucker das Gehirn stimuliere und ebenso abhängig mache wie Kokain, Alkohol oder Tabak. Studien zeigen, dass der Verzehr von zuckerhaltigen Speisen unser Belohnungszentrum im Hirn aktiviert. Bei Eiscreme, Schokolade oder Weingummi wird fleißig das Glückshormon Dopamin ausgeschüttet. Diesen Effekt erzeugt ein Apfel nicht. Süße Lebensmittel auf der Zunge machen glücklich und das ist evolutionär bedingt und uns angeboren. Schon Babys erleben diese Freude. Daran ist im Grunde auch nichts falsch. Es kommt einfach wie immer auf das Maß aller Dinge an. Dass Zucker aber süchtig macht, ist ernährungsphysiologisch nicht belegt. Experten weisen das sogar entschieden zurück, da unser Körper keinerlei Entzugserscheinungen zeigt, wenn wir ihm den süßen Stoff entziehen. 

10. Karotten schärfen die Sehkraft

Ernährungsirrtümer: Karotten stärken die Sehkraft.

Wer viele Karotten isst, unterstützt die Augen und beugt Nachtblindheit vor. Ein weit verbreiteter Irrglaube, in dem ein kleines bisschen Wahrheit steckt. Zumindest lässt sich leicht erklären, woher diese These kommt. Karotten enthalten viel Beta-Carotin, was die Vorstufe von Vitamin A ist, wissenschaftlich auch Retinol genannt. Dieses lebenswichtige Vitamin sorgt dafür, dass wir hell und dunkel unterscheiden können und ein Mangel daran, kann zu Nachtblindheit führen. Vitamin A sorgt auch noch für schöne Haut und stärkt unser Immunsystem. Aber die orangenen Rüben enthalten verhältnismäßig wenig davon. Grünes Gemüse wie Spinat, Kohl oder Salat sind überraschenderweise viel dankbarere Beta-Carotin-Quellen. Und in tierischen Produkten wie Leber beispielsweise ist sogar Vitamin A selbst und nicht nur eine Vorstufe enthalten. Es lohnt sich, viele Lebensmittel mit Beta-Carotin oder Vitamin A zu essen. Am besten immer mit Öl oder Butter, damit das fettlösliche Vitamin vom Körper besser aufgenommen werden kann. Wer sich hierzulande ausgewogen ernährt, braucht sich aber mit oder ohne Karotten keine Sorgen um seine Retinol-Versorgung zu machen. Und wer eine Brille tragen muss, hat einfach Pech gehabt. (Zumindest aus medizinischer Sicht – modisch sind Brillenträger natürlich en vogue!) Sehschwächen sind genetisch bedingt und lassen sich allein über die Ernährung nicht korrigieren.

Guter Rat: Finger weg von Vitamin-A-Pillen. Die Einnahme führt ruck, zuck zur Überdosierung. Unangenehme Folgen: Haare fallen aus, der Kopf schmerzt und es droht ein Leberschaden.

11. Heruntergefallene Lebensmittel, die man innerhalb von 5 Sekunden vom Boden aufhebt, sind unbedenklich

Ernährungsmythos: Essen innerhalb von 5 Sekunden vom Boden aufheben.

So ärgerlich es auch ist, wenn dir was richtig Leckeres auf den Boden fällt: Bakterien können deinen Snack innerhalb von Millisekunden kontaminieren. Völlig unabhängig von der Geschwindigkeit, in der du es aufhebst, nehmen in der Regel feuchtere Speisen mehr Bakterien an als Trockene. Aber auch dafür gibt es keine Garantie. Klar ist, dass die Sauberkeit des Bodens eine entscheidende Rolle spielt. So manch einer behauptet ja gerne: bei mir kannst du vom Boden essen, du findest immer etwas! Grundsätzlich liegt es in deinem eigenen Ermessen, was du dir noch in den Mund steckst. Eine Hygiene-Faustregel dazu gibt es jedenfalls nicht.

Miomente GmbH hat 3,84 von 5 Sternen 557 Bewertungen auf ProvenExpert.com