Was du schon immer über Honig wissen wolltest!
Honig ist ein wirklich wunderbares und uraltes Naturprodukt. Schon die Menschen in der Steinzeit sammelten den süßen Saft. Es war das einzige Süßungsmittel, das sie zur Verfügung hatten. Seine leuchtend gelbe Farbe verhalf ihm zu seinem Namen. Indogermanisch bedeutet der Wortstamm Honig so viel wie der Goldfarbene. Zu verdanken haben wir Menschen das Produkt der herausragenden Fleißarbeit von Bienen. Eine einzige Biene trägt pro Sammelausflug ungefähr 30 mg Nektar nach Hause, sie fliegt sechs bis zehn Mal pro Tag los. Für ein ganzes Bienenvolk macht das ca. 200.000 Flüge pro Tag. Für 500 g Honig fliegen Bienen rund 40.000 Mal aus, legen eine Strecke von 120.000 Kilometer zurück und grasen ca. 2 Millionen Blüten ab. Aber nicht nur das süße Endprodukt ist wertvoll. Durch ihre Arbeit erhalten Bienen die Natur. Albert Einstein soll schon gesagt haben: „Sollten die Bienen einmal von der Erde verschwinden, hat der Mensch nur noch vier Jahre zu leben. Keine Bienen mehr, keine Bestäubung mehr, keine Pflanzen mehr, keine Tiere mehr, keine Menschen mehr.„ Ein Drittel unserer Nahrung gäbe es ohne Bienen gar nicht. Als Bestäuberinsekt tragen die fleißigen kleinen Tiere einen großen Teil zu unserem Ökosystem bei. Bienen brauchen den Nektar der Pflanzen zum Überleben und die Pflanzen sind auf einen Bestäuber angewiesen, der ihre Pollen verbreitet und die Vermehrung sichert. Es lohnt sich also, Bienen zu schützen und ihren Bestand zu sichern.
Ist Honig gesünder als Zucker?
Zucker und Honig enthalten ähnlich viele Kalorien. 100 g Honig liefern ca. 300 g Kalorien. Das entspricht etwa 30 Kalorien pro Teelöffel. Zucker hat im Vergleich dazu 390 Kalorien pro 100 g. Allerdings ist Zucker konzentrierter, weil er kein Wasser enthält. Honig bringt im Vergleich zu Zucker zwar mehr Vitamine und Mineralstoffe, Proteine und Enzyme mit, aber der Hauptbestandteil beider Süßungsmittel ist eben doch Saccharose: ein Mix aus Glucose und Fructose. Die Wirkung auf Gewicht und Blutzucker ist haargenau gleich. Deshalb ist es nicht sinnvoll, Honig als gesündere Alternative zu bezeichnen und in größeren Mengen zu verwenden. Nicht ganz unerheblich ist auch der Fakt, dass Honig noch schädlicher für die Zähne ist, als weißer oder brauner Zucker. Denn wegen seiner klebrigen Konsistenz haftet er länger an den Zähnen und fördert dadurch die Entstehung von Karies.
Aber dennoch wollen wir die positiven Eigenschaften von Honig nicht ganz unterschlagen. Er versorgt uns mit wichtigen Antioxidantien, Enzymen und Flavonoiden. Ihm wird eine entzündungshemmende und antiseptische Wirkung zu gesprochen, die Schwellungen und Schmerzen lindern soll. Das liegt an den gelben Pflanzenfarbstoffen, den Flavonen.
Aber Vorsicht: es gilt nicht für jeden Honig, der im Handel erhältlich ist. Die Qualitätsunterschiede sind enorm und in einigen Honigen finden sich Keime, die zu Entzündungen führen könnten. Fachleute erkennen die Qualität des Honigs am HFM-Wert. Je weniger vom Abbauprodukt Hydroxymethylfurfural (HMF), desto besser die Qualität und umso höher der Gehalt an heilenden Wirkstoffen. Der gesündeste Honig der Welt ist Manuka-Honig. Das seltene und kostbare Produkt aus Neuseeland soll tatsächlich eine medizinische Wirkung haben. Er wird eher als Heilmittel und weniger als Genussmittel verwendet.
Darum solltest du Honig nicht im Kühlschrank lagern!
Es ist keine gute Idee, Honig im Kühlschrank aufzubewahren. In der kalten Umgebung verändert Honig seine Konsistenz, der Zucker setzt sich ab und wird sichtbar. Das Produkt wird hart und lässt sich nicht mehr gut dosieren und verstreichen. Stattdessen solltest du Honig luftdicht verschlossen, kühl, dunkel und trocken lagern. Bei um die 18° C gibt es nahezu keine Qualitätseinbußen.
Honig nimmt schnell fremde Gerüche an. Deshalb muss der Deckel immer gut verschlossen sein. Wenn keine anderen Lebensmittel, wie Butter oder Brot, in deinem Honigglas landen und du es bei ca. 18 °C lagerst, ist der Honig nahezu ewig haltbar. Außerdem zieht Bienenhonig Luftfeuchtigkeit aus der Luft an. Dabei kann es zur unerwünschten Gärung. Also: immer luftdicht verschließen!
Er ist hitzeempfindlich. Bei zu hoher oder langer Erwärmung und eben auch zu hohen Lagertemperaturen gehen wichtige Enzyme und Inhaltsstoffe im Honig gänzlich verloren.
Ein lichtempfindliches Produkt: Auch bei zu starker Lichteinwirkung über längere zeit werden wertvolle Enzyme zerstört.
Ist Honig vegan?
Wer vegan lebt, verzichtet in der Regel auf Honig. Das Naturprodukt wird von Bienen hergestellt und damit handelt es sich um ein Tierprodukt. Bienen produzieren den Honig natürlich nicht für uns, sondern brauchen ihn selbst. Er dient den Bienen, vor allem im Winter, als wichtiges und besonders vitamin- und nährstoffreiche Nahrung. Die Inhaltsstoffe des Honigs schützen das Bienenvolk vor verschiedenen Krankheiten oder Milbenbefall. Die in der industriellen Produktion künstlich ersetzte Nahrung, die aus Zuckerwasser besteht, erfüllt dieses Kriterium nicht und macht die Bienen anfälliger. Das ist auch für nicht vegan lebende Menschen ein Grund dafür, die Herkunft des Honigs zu berücksichtigen und auf Bio-Produkte zu setzen. Es gibt durchaus Imker, die sehr darauf achten, den Honig nicht komplett für den Verkauf zu verwenden, sondern einen Teil für die Bienen zu bewahren und auch keine weiteren Maßnahmen in der Produktion ergreifen, die den Stand der Tiere bedrohen könnten.
So entsteht Honig!
Die fleißigen Bienen saugen mit ihren Rüsseln Nektar und Honigtau ein, der mit körpereigenen Stoffen angereichert wird. Während des Transports in der Biene wird der Nektar mit Aminosäuren, Enzymen und anderen Eiweißen angereichert. Nach etwa 200 Blüten ist ihre Nektarblase gefüllt und die Honigbiene fliegt zurück zum Bienenstock. Dort übergibt die Sammelbiene den Saft über ihren Rüssel an eine Stockbiene. Sie trägt ihn weiter in den Stock und gibt ihn dort auch wieder weiter. Bei diesem Vorgang wird der Nektar immer mit mehr mit den bieneneigenen Stoffen angereichert und verliert gleichzeitig Wasser. Das macht den Saft haltbarer. Durch Trocknung wird er zu der klebrig-cremigen Flüssigkeit, die wir als Honig kennen.
Eine garantiert vegane Alternative ist der Löwenzahnhonig, der ganz ohne Biene, Nektar und Imker auskommt. Du kannst ihn sogar ganz einfach selbst herstellen. Dazu brauchst du nur ein bis zwei Hände voll Löwenzahnblüten zu sammeln und kochst daraus einen aromatischen, bitter-süßen Honig. Wie das genau geht, worauf du achten solltest und was du damit machen kannst, liest du in unserem Rezept-Beitrag.